50 Jahre Cantiere del Pardo

Die italienische Werft Cantiere del Pardo ist mit «Grand Soleil» eine feste Grösse in der Segelszene. Und mit «Pardo Yachts» hat sie es innert kürzester Zeit geschafft, sich auch bei Motorbootfahrern einen Namen zu machen. Dieses Jahr wird das 50-Jahre-Jubiläum gefeiert./p>

Im Frühling 1970 gelang es einem jungen Mann aus Ravenna, einen Betrieb in Crespellano, westlich von Bologna (ITA), zu übernehmen, der kurz vor dem Konkurs stand. Giuseppe ­Giuliani Ricci träumte davon, selber eine Werft zu führen und machte sich sofort an die Arbeit. Dank seiner Verbindung zum ­berühmten und segelbegeisterten Unternehmer Raul Gardini, der ihm das für die Übernahme benötigte Geld lieh, konnte er seine ersten Boote bauen: Es waren von Dick Carter gezeichnete Entwürfe wie die Orca 43 und die Optimist 11.70. Als Carter beschloss, selbst Boote zu bauen, musste sich Giuliani Ricci widerwillig vom amerikanischen Designer trennen. Dieser Umstand zwang ihn sozusagen, ein Boot zu produzieren, von dem er nicht ahnte, dass es einmal legendär werden würde: die Grand Soleil 34. Um sie zu realisieren, wandte er sich an Jean-Marie Finot, der nicht nur ein innovativer Architekt war – 1971 benutzte er bereits einen Computer – sondern von ihm auch sehr geschätzt wurde. Weil Finot ein Boot entworfen hatte, das Giuliani Ricci besonders gut gefiel: die Rêve de Mer, ein von Chantiers Mallard in La Rochelle gebautes Modell. Die ersten drei Prototypen, ohne Decksaufbau und mit vollkommen leerem Interieur, wurden 1972 vorgestellt: Sie hiessen Gap, Nerone und Degania und setzten sich bei IOR-Regatten sowohl in der Klasse III als auch in der Klasse IV durch. Dank ihrer ausgezeichneten Formstabilität konnten die Boote mit verschiedenen Segelplänen und ­somit in verschiedenen Kategorien starten.