Auf den Punkt gebracht

Minimalistischer geht kaum – besser allerdings auch nicht. Die «a27» der österreichischen Werft A-Yachts vom Attersee ist ein Daysailer in Reinkultur.

Manchmal muss man auch etwas Glück haben: Die Tage nach den Lakemotions am Zürichsee waren geprägt von durch­ziehenden Gewittern und einem ­anschliessenden Temperatursturz. Wetterkapriolen, die sonst Ende Mai eher nicht zu erwarten sind. Doch als hätten sich ­Äolus und Poseidon abge­sprochen, passte das mit der Yachtwerft Portier vereinbarte Zeitfenster für den Test der a27 perfekt. Sonne und ­Wolken wechselten sich genauso ab wie eine sanfte Brise und ein auf­frischender Westwind mit Böen bis gut 20 Knoten. ­Ideale ­Testbedingungen also für einen Daysailer, der für unsere Binnen­gewässer entwickelt und gebaut ist.
Die Erkenntnis nach den ersten Böen mit mehr als 15 ­Knoten: Die a27 trägt eine grosszügige Segelgarderobe und es ­empfiehlt sich, rechtzeitig ein Reff einzubinden. Auf der Kreuz messen wir anschliessend konstant 6,5 bis 7 Knoten Geschwindigkeit. Im Gegenzug bieten das Squaretopp-Grosssegel (31 m2) und die Selbstwendefock (15 m2) auch bei weniger als 10 Knoten Wind viel Segelvergnügen und mehr als nur passable Werte auf der Logge.

Aufs Wesentliche reduziert
Gerade bei böigen Windverhältnissen könnte man sich einen Traveller für das Trimmen des Grosssegels gut vorstellen – die Werft belässt es jedoch bei einer Grossschotführung mit Grob- und Feineinstellung. Letztere ist 20-fach untersetzt, so dass auch bei viel Druck jederzeit ein präzises Führen der Schot möglich ist. Zusätzlich steht ein effizienter Baumniederholer zur Verfügung, der – wie alle anderen Fallen und Strecker – unter dem Kabinendach nach hinten geführt wird. Die beiden Winschen sind seitlich vom Niedergang platziert, wobei die backbordseitige (für die Fallen) optional auch als Elektro­-
winsch geordert werden kann.