Geniessen der Langsamkeit

Die «Abaco Sea» ist ein flaches, glattes, kleines Meer – mit grossem Reiz für solche, die langsames Leben lieben. Trotzdem ist beim Segeln Vorsicht geboten: nicht immer ist so viel Wasser unter dem Kiel, wie es scheint.

Die Sehnsucht nach dem grossen weiten Meer zieht Menschen auf Schiffe. So hört man es in Liedern und liest man es in Texten, wörtlich bei Saint-Exupéry. Und gewiss gibt es Menschen, denen die Weite der Ozeane das bewegende Motiv für ihre Seefahrt ist. Reid Stowe ist exemplarisch hier zu nennen. Er verbrachte 1152 Tage ohne Pause auf See. Die Zeit nutzte er, um die Kursfigur eines Wals in das zerfliessende Element des Stillen Ozeans zu segeln: Flosse auf der Höhe von Panama, Schnauze querab von Chile – dazu braucht es grosses, weites Meer. Wer in abstrakter Lebenskunst weniger begabt ist, den nährt eine andere Sehnsucht. Es ist die Sehnsucht nach der Landung an immer anderen Orten. Das Meer bietet die grenzenlosen Bahnen zu vielfältigen Wundern. Jedes Meer ist anders, riecht anders, wird von anderen Lebewesen bevölkert, anderen Kulturen gesäumt. Viel zu tun für Entdecker – weil es mehr Meere gibt als selbst in einem langen Menschenleben erkundet werden könnten. Manche Meere sind auch leicht zu übersehen. Die Abaco Sea zählt zu diesen.