Trägt der Teufel Prada?

Bei Drucklegung dieser Ausgabe stand das erste Duell zwischen Titelverteidiger Emirates Team New Zealand und Herausforderer Luna Rossa Prada Pirelli noch aus. Der Beginn des 36. America’s Cup verzögerte sich aufgrund eines erneuten Lockdowns in Auckland (NZL). Prognosen zum Ausgang des Cups wären reine Spekulation…

Die bisherigen Regatten rund um den 36. America’s Cup – ­zuerst die World Series im Dezember 2020, dann der Prada Cup im Januar und Februar – zeigten vor allem eines: Die ­meisten Prognosen wurden sehr schnell vom Regattageschehen überholt. Beispiel eins: Ineos Team UK hatte im Dezember bei den ersten im Regatta-Modus ausgetragenen Duellen keine Chance, sämtliche sechs Rennen gingen verloren. Die Fans und die Fachwelt fragten sich, ob das Team von Sir Ben Ainslie – angetreten mit dem grössten Budget und dem ­klaren Ziel, die Auld Mug endlich wieder zurück in die Heimat zu ­bringen – wohl besser die Zelte in Auckland schon wieder abbrechen würde. Und dann machte das gleiche Team in den Round ­Robins des Prada Cup mit 6:0 Siegen alles klar! Ben Ainslie und sein kongenialer Taktiker Gilles Scott hatten das Geschehen fest im Griff. Plötzlich fanden sie sich in der Favoritenrolle für den Sieg im Prada Cup wieder. Was dann folgte, ist bekannt: Im Final gegen Luna Rossa gab es eine ­bittere 1:7 Niederlage. Die Italiener mit den beiden Steuer­leuten Jimmy Spithill und ­Francesco Bruni waren deutlich ­überlegen und gewannen die beiden entscheidenden Punkte sogar nach jeweils ver­lorenen Start-Duellen.