50 Jahre Qualitätsarbeit

Urs Liebi hat die Auto- und Bootssattlerei Liebi in Spiez 1975 gegründet, mittlerweile arbeitet er noch Teilzeit im Unternehmen, das sein Sohn 2014 übernahm. Beide legen viel Wert auf Qualitätsarbeit – und freuen sich aufs Firmenjubiläum nächstes Jahr.

Urs Liebi versuchte sich zwar nach seiner Lehre als ­Bootssattler, die er am Thunersee absolviert hatte, noch einige Jahre im ­Verkauf. Sehr bald aber war ihm klar, was er wollte: Er machte sich selbstständig und gründete die Auto- und Bootssattlerei Liebi in Spiez. «Mein Vater hatte mir als Kind geraten, später mal ein Handwerk auszuüben, das Produkte herstellt, die die Menschen nicht im Einkaufszentrum kaufen können», erzählt der mittlerweile 76-Jährige. «Diesen Rat beherzigte ich – bei uns ist fast alles individuelle Massarbeit». Viele Jahre arbeitete Urs Liebi allein in seinem eigenen Einmann-Sattlerei-­Betrieb, den er in einem ehemaligen Stall aufgebaut hatte. «Dort blieb ich die ersten 14 Jahre, bis ich dann 1989 an den jetzigen Standort am Gygerweg in Spiezwiler zog.» Bei der Gründung wusste er noch nicht, dass Jahrzehnte später fast seine ganze Familie im Geschäft mitarbeiten würde. Sein Sohn Andreas Liebi war dann auch der erste Angestellte in der Firma: «Ich stiess im Jahr 2000 nach meiner Lehre dazu – am Ende eher überraschend», lacht dieser. Überraschend, weil er als ­Jugendlicher immer wieder gesagt habe, dass er «ganz sicher nie» den Beruf seines Vaters erlernen wolle. «Dies, obwohl ich nach der Schule oft bei meinem Vater aushalf. Aber ich wollte Koch werden und ein Familienhotel übernehmen. Auch Bäcker oder Konditor hätte mir gefallen. Aber ganz sicher nicht Bootssattler», erzählt Andreas Liebi rückblickend. Den Wandel brachte dann eine Schnupperlehre bei einem Autosattler. Dort gefiel es ihm so gut, dass er sich auf die freie ­Lehrstelle bewarb und sie auch erhielt. «Damals liebte ich Autos mehr als Boote. Heute ist das ganz anders! Ich finde es sehr wertvoll, dass bei uns der Grossteil der Kundschaft aus der nautischen Branche kommt. Hier wird gutes Handwerk sehr geschätzt. Inzwischen liebe ich es einfach, draussen auf dem See zu arbeiten. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, etwas ­anderes zu machen.» Und so sei es ab 2000 gekommen, sagt Andreas Liebi weiter, dass sein Vater hauptsächlich im Büro und in der Werkstatt geblieben sei und er selbst die Aussenaufgaben übernommen habe. Urs Liebi bekräftigt: «Ganz zu Beginn ging ich natürlich noch mit auf Tour. Später dann war meine Frau Ursula oft als Assistentin dabei.»