Land in Sicht

Im April 2018 meldete die Bavaria Yachtbau GmbH Insolvenz an. Genau 40 Jahre nach der Gründung sah es so aus, als ob das Unternehmen keine Chance auf Rettung hätte. Heute, ein gutes Jahr später, scheint die krisengeschüttelte Traditionswerft wieder auf Kurs.

Der grosse Saal der Kantine von Bavaria Yachts ist bereits kurz nach Mittag halbleer, ein akustisches Signal ruft die Letzten zurück an die Arbeit. Auf einem Schild oberhalb der Fassstrasse steht «leicht und bekömmlich». Die 522 in der Werft im bayrischen Giebelstadt tätigen Angestellten hoffen, dass sich die Schlagworte auf dem Schild nicht nur aufs Essen beziehen, sondern auch auf künftig von der Chefetage an sie gerichtete Informationen. Denn obwohl es im Moment nicht mehr brodelt wie in den letzten Jahren, ist noch keine Ruhe eingekehrt im Unternehmen. Mitten in die von Bavaria organisierte Medienwoche platzte die Nachricht über Kurzarbeit und Personalentlassungen. Marcus Schlichting, Pressesprecher von Bavaria, sagte dazu: «Die Werftleitung verhandelt derzeit mit dem Betriebsrat über ein neues, flexibles Arbeitszeitmodell. Dieser würde gerne im Sommer 2019 mit Kurzarbeit die Arbeitskonten im Plus halten und erst im Herbst und Winter damit beginnen, genügend Überstunden für den Sommer 2020 zu sammeln. » Und CEO Michael Müller fügt hinzu: «Wir setzen in Zukunft ganz auf das Knowhow der Stammbelegschaft.»