Es grünt so grün
Immer wieder war im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen vom verschmutzten Wasser die Rede. Doch die Umgebung von Rio de Janeiro bietet noch ganz andere Seiten: Im Südwesten der quirligen Olympiastadt liegt die Costa Verde – ein unberührtes Revier mit paradiesischen Regen- und Mangrovenwäldern, einsamen Stränden und rauschenden Wasserfällen.
Marcello Quintella steckt in einem Dilemma. Unschlüssig fährt er mit seinem Finger auf der grossen Wandkarte hin und her, zeigt mal auf eine Bucht, mal auf einen Wasserfall, eine Insel, einen Fjord, ein Restaurant, eine Stadt. Wir haben ihn nach den Highlights für einen einwöchigen Törn in der Bahia da Ilha Grande im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro gefragt. «Ich weiss nicht, wo ich anfangen soll. Ich könnte leicht ein Programm für mehrere Monate zusammenstellen», erklärt Marcello verzweifelt. Er ist Segellehrer und technischer Leiter der Dream-Yacht-Charterbasis in der Marina Verolme in Angra dos Reis. Die Bahia da Ilha Grande liegt an der Costa Verde, einem 500 Kilometer langen Küstenabschnitt zwischen der Metropole Rio de Janeiro und Santos und zählt zu den schönsten Revieren Brasiliens, von Einheimischen auch die brasilianische Karibik genannt. Grün in allen Schattierungen schillern hier nicht nur die dicht mit Regenwald bewachsenen Hänge der Serra do Mar und die rund 400 vorgelagerten Inseln, sondern auch der Atlantik, in welchen unzählige Flüsse münden.