Inseln im Wind

Der Trend zu Törns in Dalmatien ist ungebrochen. Dabei steht die Dubrovnik vorgelagerte Inselgruppe im Süden der Region bei vielen Seglern ganz oben auf der Wunschliste.

Harald schwärmt gerne von jenen Zeiten, als er – zusammen mit drei Freunden – auf einem 26-Fuss-Boot durch ­Dalmatiens Inselwelt segelte. Jawohl: Segelte! Was war das für ein ­Ereignis! Der halbe Ort lief zusammen, um mal eine «Yacht» zu sehen. Die kleinen Restaurants, die Konobas, waren urig, das Essen handfest kroatisch und günstig. Von den Preisen für den Wein gar nicht zu reden. Heute, fünfzig Jahre später, ist er mit an Bord, als ich einen 42-Fuss-Katamaran aus der ACI-Marina hinaus in den Ombla-Fluss bugsiere. Unter der Dubrovnik-­Brücke motoren wir noch durch, dann setzen wir die ­Segel nahe ­jener Mole, an der bereits ein Kreuzfahrtschiff liegt. Gestern waren es zwei. So an die 6000 Kreuzfahrerinnen stürmten Dubrovnik, dessen durch Doppelwälle geschützte Festung einst als unbezwingbar galt. Uns war das eine Warnung. Noch abends disponierten wir um. Vor allem Buchten abseits der touristischen Höhepunkte stehen nun auf dem Törnplan. Ob es uns gelingen wird, ­damit dem Trubel zu entgehen, wird sich allerdings erst weisen müssen.