Mehr Raum geht kaum

Dufour hat in den letzten Jahren die gesamte Modellpalette überarbeitet – und die Entwicklung geht kontinuierlich weiter. Die neue «Dufour 41» ersetzt gleichzeitig die 390 sowie die 412 und hat nochmal an Breite zugelegt. Optisch macht sie trotzdem einen ranken Eindruck.

Der Trend zu mehr Volumen ist bei fast allen Serienwerften in den letzten Jahren deutlich zum Ausdruck gekommen – ­Dufour ging den Weg allerdings noch konsequenter als die Konkurrenz. Die vor einiger Zeit bei Fahrtenyachten noch verpönten Chines wurden von Designer Umberto Felci sehr konsequent eingesetzt. Der Italiener zeichnet seit über 20 Jahren für alle neuen Dufour-Modelle verantwortlich und versuchte stets, das Raumangebot und gleichzeitig die Segeleigenschaften zu verbessern. Die Chines helfen dabei in mehrfacher Hinsicht: Der Knick macht den Rumpf steifer, sorgt für eine geringe ­benetzte Fläche und schafft gleichzeitig im Rumpf viel Platz – vor allem im Heck. Davon profitieren die Achterkabinen, die gerne mit möglichst grossen und symmetrischen Doppelkojen ausgestattet werden. Um bei Krängung nicht die Nase ins ­Wasser zu drücken, braucht auch der Bug mehr Volumen. Bei der Dufour 41 ging Felci so weit, dass die Charterversion des Bootes mit zwei nebeneinander liegenden Bugkabinen mit ­jeweils einer Doppelkoje angeboten werden kann – für eine Yacht in der 12-Meter-Klasse ein Novum.
Die Inspiration zu diesem Trend kommt aus dem Regattasport. Die Open60, die Class 40 und selbst die Minis haben in den letzten Jahren alle ein breiteres Heck und im Gegenzug mehr Volumen im Bug erhalten. Dass eine Serienyacht einen runden Scowbug erhalten wird – wie in der Mini-Klasse heute gang und gäbe – ist allerdings nicht zu erwarten. Zu gross sind die seglerischen und technischen Hürden.