Lockruf der Wildnis
Boot-Ferien auf der finnischen Seenplatte bedeuten Baden in glasklarem Wasser und Schlafen in Buchten einsamer Inseln. Die hellen Nächte und die heissen Temperaturen im Sommer 2018 sind pure Werbung für ein Revier, das noch nicht vom Massentourismus überrollt wird.
«Tervetuloa» – zu Deutsch «Willkommen» – war wohl das meistgehörte und -gelesene Wort unserer Traumferien (ja, es braucht dieses kitschige Wort dafür). Und wirklich, wir fühlten uns durch und durch willkommen in einem Land, über das wir zuvor nicht viel mehr wussten, als dass die Menschen dort tolle Boote herstellen. Und dass es Rentiere, Elche und Bären in den vielen Wäldern gibt sowie Salmiakki – ein Lakritz-Likör – in den Restaurants, den so genannten «Ravintolas». Bevor wir eine Woche auf einer neuen Linssen Dutch Sturdy 310 verbrachten, flogen wir für einige Tage nach Mittelfinnland. Wir wollten wilde Tiere sehen. Das klappte hervorragend: Nach dem grossen Rentier, das es sich am Strassenrand gemütlich gemacht hatte, kamen wir in den Genuss, einen Braunbären zu beobachten! Mitten in der finnischen Taiga bei Lentiira, unweit von Kajaani, sassen wir eine Nacht lang in einer extra dafür gebauten Beobachtungshütte. Dass tatsächlich ein Bär vorbeikam, erfüllte uns mit grosser Freude – und weckte unseren Entdeckergeist. In dieser Laune machten wir uns schliesslich mit einem Mietwagen knapp 400 Kilometer Richtung Süden auf, wo unsere Charteryacht bereitstand.