Von der Strasse aufs Wasser
In der Schweiz ist die Folierung von Booten mit farbiger Klebefolie anstelle des herkömmlichen Anstreichens nicht sehr bekannt. Was bei Autos Gang und Gäbe ist, will Nicolas Jaton hierzulande auch in der nautischen Welt etablieren.
Draussen schneit und stürmt es und ausser ein paar verrückte Windsurfer wagt sich niemand auf den Neuenburgersee. Nicolas Jaton sitzt im warmen Restaurant vor dem Fenster und blickt aufs Ufer, zur Anlegestelle Grandson. Er redet leise, aber überzeugt. «Die Vorteile von Klebefolien liegen auf der Hand», sagt der Westschweizer. Er spricht über die Folien-Technik, die bei Booten alternativ zum Farb- und sogar zum gängigen Antifouling-Anstrich angewendet werden kann. Der 35-Jährige ist einer der wenigen, wenn nicht sogar der einzige, der die selbstklebenden Folien in die nautische Branche bringt und dabei nichts mit der Automobilindustrie – wo die Technik eigentlich herkommt – am Hut hat. «In Frankreich, Italien und Spanien ist die Folierung bei Booten viel weiter verbreitet.» Die Schweizer hingegen seien manchmal etwas skeptisch Neuerungen gegenüber, so Jaton weiter. Deshalb daure es wohl noch einige Zeit, bis auch hierzulande vermehrt auf Anstriche verzichtet und stattdessen auf Klebefolien gesetzt werde.