Im Land der Geysire
Island fasziniert. Knapp unterhalb des nördlichen Polarkreises gelegen, zieht die Insel jedes Jahr tausende Touristen an. Aus gutem Grund: Die mit Gletschern bedeckten Vulkane, die gigantischen Wasserfälle und beeindruckenden Geysire sind unvergleichliche Naturphänomene.
Mystisch liegt sie vor uns, die Insel aus Feuer und Eis. Grüne Flächen scheinen matt durch die dichten Nebelschwaden. Der erste Hafen, den wir anlaufen, ist Seyðisfjörður – ein kleiner Ort, der im gleichnamigen, 17 Kilometer langen Fjord im Osten des Landes liegt. Seyðisfjörður ist auf den ersten Blick unscheinbar. Ein perfekter Platz, um sich langsam an Island zu gewöhnen: Eingekesselt in den aufragenden Gebirgen, hört man einzig und allein die unzähligen Wasserfälle, die die steilen Felswände hinunterdonnern – ähnlich dem Geräusch einer etwas entfernt gelegenen, gut befahrenen Autobahn. Knapp 700 Menschen leben in den alten Holzhäusern, die Ende des 19. Jahrhunderts in einer typischen Fertigbauweise in Norwegen hergestellt und nach Island transportiert worden waren. Es waren denn auch norwegische Heringfischer, die sich im Osten des Landes niedergelassen hatten. Seyðisfjörður wurde 1848 als Handelsposten gegründet und erhielt 47 Jahre später Stadtrecht. Von diesem Ort aus verlegten die Isländer 1906 die erste Untersee-Telefonleitung nach Schottland. Heute kommt einmal pro Woche eine Fähre, die Wohnmobile, Motorräder und Autos von Dänemark über die Färöer-Inseln nach Island bringt. Nicht wenige wählen eine dieser Arten des Reisens und machen sich von Seyðisfjörður aus auf den Weg um die Insel – zum Beispiel in Richtung Akureyri, der Hauptstadt des Nordens. Die viertgrösste Stadt Islands ist auch unser nächstes Ziel, nachdem Seyðisfjörður uns mit seinen Unmengen an fallendem Wasser im wahrsten Sinne berauscht hat.