Hübsch, schnörkellos, funktional. Die «J/9» steht für den typisch amerikanischen Pragmatismus im Bootsbau. Leider wird das neuste Modell von J/Boats vorerst nur in den USA gebaut.

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Der Reiz liegt im schlichten, unkomplizierten Segelvergnügen: einfach nach Lust und Laune, auch mal kurzfristig, wenn die Bedingungen stimmen, ohne Ansage nach Feierabend oder am Wochenende. Nur Segel hochziehen, rausfahren und Spass ­haben, Erholung finden und zurück in den Hafen – fertig! Das ist Daysailing par excellence, ein Wassersportvergnügen, das weder auf besondere Sportlichkeit ausgerichtet ist, noch allzu hohe Ansprüche an den Wohnkomfort des Bootes stellt. Es ist der reine Lustgewinn, Zeitvertrieb auf dem Wasser. ­Eingängige Konzepte, ansprechende Linien sowie eine hohe ­Funktionalität bei gleichzeitig möglichst einfachem Handling zeichnen ­moderne Daysailer aus. Mit wenig Freibord, kurz gehaltenen Aufbauten und dafür umso mehr Platz im Cockpit heben sie sich schon rein optisch ab von den auf maximales Wohn­volumen ausgerichteten Fahrtenyachten.
Trotz der Attraktivität und der dementsprechend hohen Nachfrage ist der Markt für Daysailer in Europa durchaus überschaubar. Häufig genannt werden Marken wie Saffier, Esse, Pointer oder Brenta, unter anderen. In Amerika hat das Thema einen höheren Stellenwert, speziell an der US-Ostküste, wo viele kleinere Yachtbau-Manufakturen dieses Marktsegment zusätzlich bereichern.
J/Boats in Newport gehört allerdings nicht zu diesen ­kleinen Werften. Der traditionsreiche Familienbetrieb im US-Bundesstaat Rhode Island unterhält ein breites Programm an ­Daysailern, Sportbooten sowie Performance-Cruisern und zeigt auch hierzulande Marktpräsenz. Die neue J/9 kommt als späte Nachfolgerin der legendären J/100, welche für die Werft ab 2006 zu einem bedeutenden Bestseller geworden ist – auch in ­Europa. Die J/9 übernimmt im Wesentlichen das simple Daysailing-­Konzept ihrer populären Vorgängerin, ist aber rund 1,5 Meter kürzer und entsprechend weniger breit. Die jüngste J wird vorerst ausschliesslich bei J/Boats in den USA gebaut, was den Vertrieb auf dem hiesigen Markt wegen happiger Importkosten erschwert. Hinzu kommt, dass für aktuelle Bestellungen ein…