Die Kleinste ist grossartig

Mit der Anfang Jahr präsentierten «Sun Odyssey 350» schloss Jeanneau die komplette Überarbeitung der 8. Sun-Odyssey-Generation ab. Auch das kleinste Modell der Palette hat das Potenzial, ganz gross herauszukommen.

Vor gut zehn Jahren, in «marina.ch» 74, September 2014, ­schrieben wir unter dem Titel «Mit dem Minimum ein ­Maximum herausgeholt» über die damals neue Sun Odyssey 349: ­«Jeanneau setzt ein starkes Ausrufezeichen in der Kompaktklasse. Das einfache Handling und die guten Segeleigen­schaften überzeugen, bezüglich Ausstattung geniesst der Kunde viele Freiheiten.» In der Zwischenzeit ist viel passiert. Cruising-Yachten sind noch breiter geworden, Chines ­gehören definitiv zum Standard und bei Jeanneau seit gut sieben ­Jahren auch das Walkaround-Cockpit. Was bei der Vorstellung der Sun Odyssey 440 im Frühling 2017 noch eher unwahrscheinlich schien, ist in der Zwischenzeit umgesetzt worden: Das Konzept mit den stufenlosen, sich nach achtern absenkenden Laufdecks wurde auch auf die kleineren Modelle von ­Jeanneaus Cruising-Yachten übertragen. Zuerst auf die 380 und jetzt auch auf die neue 350.
Und noch etwas fällt auf beim Durchblättern des Tests von 2014: Das Preisniveau hat sich komplett verändert. Während die 349 (10,34 x 3,44 m) vor zehn Jahren mit einem Basispreis von 77 400 Euro angeboten wurde, steht heute bei der 350 (10,40 x 3,59 m) in jedem Fall eine 6-stellige Zahl auf dem Preisschild: ab 136 800 Euro – exklusive Mehrwertsteuer! Selbst wenn der Währungskurs und die allgemeine Teuerung bereinigt würden, ist das eine ganz andere Dimension. Immerhin: Laut Jeanneau sind heute mehrere Details in der Standard-­Version eingerechnet, die früher als Optionen bestellt werden mussten. Etwa der stärkere Motor, der grosse Warmwasser-Boiler, die Pantry-Abdeckung in Corian oder die Ausstattung mit drei statt zwei Winschen im Standard.