Kiribati – sinkende Inseln am Äquator

Die Zyklonsaison im Südpazifik dauert offiziell von Anfang November bis Ende April. Um den gefährlichen Tiefdruckgebieten auszuweichen, bietet sich an, den Äquator Richtung Norden zu überqueren. Auch Angela Resch und Reto Valaer verlegten ihre «She San» von Fidschi nach Kiribati.

Von Fidschis Osten segeln wir über Funafuti in Tuvalu direkt nach Tarawa in den Gilbertinseln, dem heutigen Kiribati. ­«Warum stoppt ihr denn nicht auf all den wunderschönen ­Atollen und Inseln auf dem Weg dorthin?», mag ein aufmerksamer Leser oder eine neugierige Leserin vor dem aufgeschlagenen Atlas fragen. In der Tat, fast die ganze Strecke wäre in Tagesschlägen zu bewältigen. Aber ­leider schreibt die ­Regierung von Kiribati vor, in Tarawa einzuklarieren. Erst nach der Einreise auf dem Hauptatoll Kiribatis kann man die Genehmigung für andere Atolle beantragen.
Am Mittag des ersten Segeltages erleben wir die speziellste Begegnung mit Delfinen unserer ganzen Reise: Hunderte der wunderschönen Tiere besuchen die She San und schwimmen und tauchen rund um uns herum. Nicht müde werdend begleiten sie uns über eine Stunde, bis sogar noch eine zweite Delfinschule vor uns auftaucht. Nach dem Aufeinandertreffen der beiden Schulen wetteifern sie miteinander, wer die ­spektakulärsten Sprünge und Pirouetten zeigt. Wir sind ­fasziniert und sehen dem Spektakel eine weitere Stunde zu, bevor die Delfine wegschwimmen und wir uns wieder um ­Segelstellung und Bordalltag kümmern.