Die Weine des Pelješac

Die Halbinsel Pelješac in Dalmatien gehört nicht zu den bekanntesten Orten der Adriaküste. Dabei birgt sie tolle Schätze: Die besten Austern und die bekanntesten Weine Kroatiens kommen von Pelješac und das Segelrevier braucht keinen Vergleich mit anderen in Dalmatiens Inselwelt zu scheuen.

Die Weine des Pelješac haben einen guten Ruf. Ihre Trauben reifen noch auf Weinbergen, die diesen Namen auch verdienen. Steil sind sie und der Boden ist oft so karg, dass sich die Rebstöcke in die blanken Felsen zu krallen scheinen. Regen gibt es meist nur im Frühjahr. Danach knallt die Sonne auf die steil nach Süden abfallenden Hänge und reift einen Sommer lang die Trauben des Mali Plavac. Der Ertrag beim «Kleinen Blauen» ist gering, der Zuckergehalt aber so hoch, dass Spitzenweine mit einem Alkoholgehalt von 15,5 % Vol. angeboten werden. Jung sind sie oft rau und kratzig, erst nach fünf Jahren ­werden sie trinkbar. Deshalb kosten auch die sechs Flaschen, die ich für den Törn einkaufe, mehr als der restliche Bordproviant. ­Eigentlich wollten wir ja zu den Weinen des Pelješac segeln. Fragte sich nur wie? Zwischen den Häfen Trstenik und ­Orebić schmiegen sich Dörfer mit so klingenden Namen wie Dingač, Podobuče und Postup an die Hänge, hinter denen Potomje liegt. Aber nirgendwo gibt es eine Bucht oder auch nur eine Möglichkeit, offen zu ankern. Deshalb diese sechs ­Flaschen. Mit ihnen soll jeder Segeltag im Zeichen eines Pelješac-­Weines stehen.