Von Trogir nach Mljet

Kroatien ist ein beliebtes Segel- und Motorbootrevier. Auch Thomas Kittel hat es sich nicht nehmen lassen, mit seiner «Azura» die Inselwelt zu erkunden.

Unser nächstes Ziel ist Trogir, das uns ein holländisches ­Seglerehepaar empfohlen hat – ein uns völlig unbekannter Ort mit grosser Vergangenheit und Gegenwart. Während der Fahrt nimmt der Wind wie schon ein paar Mal zuvor mächtig zu, bis er dauerhaft mit fünf Beauforts bläst, in Böen sogar sechs. Trogir ist als Anlaufhafen sehr begehrt und so haben wir Glück, noch einen Liegeplatz zu ergattern – längsseits an einem Schwimmsteg, wo sonst römisch-katholisch mit Mooringleinen festgemacht wird.
Von unserem Achterdeck schauen wir direkt auf die Altstadt und die prägnante Festung Kamerlengo. Wir gehören eigentlich nicht zu den Leuten, die ständig Bilder und Videos ­verschicken, um der Welt zu zeigen, welche banalen Heldentaten sie gerade vollbringen. Aber diese Situation halten wir dann doch gleich mit drei Videoschwenks fest: Nachmittags-, Abend- und Morgenstimmung. Einfach nur schön! Bevor wir am nächsten Tag gegen Mittag weiterfahren, besichtigen wir natürlich Trogir zu Fuss – und der Ort hält alles, was er von weitem verspricht. Dann noch schnell die seitliche Lage ­genutzt und zumindest eine Schiffsseite abgewaschen – die andere war einen Tag vorher in Šibenik dran. So verlassen wir Trogir frisch gewaschen und voller neuer Eindrücke!

Wuseliges Split
Wir laufen als nächstes den kleinen Ort Milna auf der vorgelagerten Insel Brač an – allerdings nicht auf direktem Wege, sondern südlich um die Insel Solta herum. Umwege sind hier keine Last, sondern ein Vergnügen – was für ein Unterschied zu manchem Törn auf Nord- und Ostsee, bei dem man froh war, endlich wieder im Hafen zu sein… Milna – was sollen wir sagen – setzt die Reihe der unbekannten «Schnuckelhäfen» nahtlos fort.