Wenn sich Yachtdesigner bei Sportwagen bedienen…

Dass sportliches, erfolgreiches Autodesign auch auf dem Wasser funktioniert, haben verschiedene Hersteller bereits bewiesen. Kein Wunder: Oftmals wird eine ähnliche Zielgruppe angesprochen und auch die vermittelten Emotionen passen perfekt.

Welcher Junge kennt ihn nicht: den Ferrari Testarossa? Der vielleicht legendärste Sportwagen wurde vom italienischen ­Designstudio Pininfarina entworfen und in den 1980er-Jahren im Karosseriewerk Scaglietti in Modena gefertigt. Insgesamt verkaufte sich das Modell über 7000 Mal, später erschienen nach diversen Überarbeitungen noch die Modelle 512 TR und F512 M. Testarossa-Eigner wie Alain Delon, Elton John oder Gerhard Berger schwärmen noch heute von diesem einzigartigen Auto. Was dagegen nur ganz eingefleischte Fans wissen: 1990 spannten Ferrari und Riva zusammen und lancierten die auf 30 Stück limitierte Riva Ferrari 32. Verschiedene Design-­Elemente wurden eins zu eins vom Testarossa übernommen, und auch der Steuerstand erinnert sehr an ein Auto-Cockpit. Die rote Riva besitzt zwei V8-Motoren, die je 400 PS leisten und das Boot mit knapp 90 Stundenkilometern über die Wellen schiessen lassen.
Schon verschiedene Kooperationen mit Autodesignern ist die für ihre grossen und rassigen Schlauchboote bekannte italienische Sacs-Werft eingegangen. Die Liste ihrer Special Editions liest sich wie ein «Who’s who» der Sportauto Branche: Abarth 695 Tributo Ferrari, Jaguar XT8, Sacs Abarth ­Derivazione, SR ­Powershore Abarth SP, Gran Coupé Lancia… Das neuste ­Projekt: die Strider 11 ABT Sport Master Limited Edition. ABT Sportsline ist die grösste Tuningschmiede von Fahrzeugen des VW- und Audi-Konzerns. Für das Sondermodell erhielt die Sacs Strider 11 einen von ABT getunten Motor sowie ein ABT Carbon-Look-Kit. Zudem wurde der Innenraum von den ABT-Designern veredelt und sogar der Motorenraum erhielt ein spezielles Styling. Gebaut werden von diesem edlen Schlauchboot lediglich 10 Stück. Hans-Jürgen Abt, Chef des ­gleichnamigen Unternehmens mit einer über 120-jährigen Firmengeschichte, ist stolz auf das Resultat: «Viele unserer Kunden interessieren sich für Boote und Yachten. Ich habe ­deshalb schon lange davon geträumt, unsere Technologie- und Stylingkompetenz aus der Fahrzeugveredelung einmal auf ein Wasserfahrzeug zu übertragen.»