Segeln am Rande Europas

Zwei Flussreviere und eine Atlantikpassage würzen den Törn. Als Zugabe gibt es Lissabon, Europas Hauptstadt am Atlantik, von der aus die Welt entdeckt wurde.

Wer von Lissabon aus einen Törn plant, erspart sich Reisen nach San Francisco und Rio de Janeiro. Das wird allen klar, die unter Portugals «Golden Gate Bridge» – hier Brücke des 25. April genannt – hindurchgleiten, während der hoch über dem Masttop thronende Cristo Rei schützend seine Arme über das Schiff breitet. Er ist dem Original in Brasilien nachempfunden. Am anderen Ufer liegt mit Lissabon jene Stadt, von der aus die Welt entdeckt wurde. Ermöglicht hat dies der Fluss Tejo, der hier den grössten Flusshafen auf der Iberischen Halbinsel bildet, bevor er in den Atlantik mündet. Wo einst Karavellen vor Anker lagen, bevor sie zu ihren Reisen ins Ungewisse aufbrachen, reiht sich heute Marina an Marina, jede randvoll mit Yachten. Dazwischen ragt, gleich dem Bug einer Karavelle, das «Denkmal der Entdeckungen» in den Fluss hinaus. Von ­Heinrich dem Seefahrer angeführt, richtet Magellan seinen Blick in die Ferne und Bartolomeu Diaz erinnert daran, wer dem Kap der guten Hoffnung seinen Namen gab. Inmitten der illustren Schar findet man auch Vasco da Gama, den Entdecker des See­weges nach Indien, der im nahen Hieronymitenkloster, im Mosteiro dos Jerónimos, beigesetzt wurde.