Malta – ein Familienrevier

Klein und fein ist das Segelrevier rund um die bewohnten maltesischen Inseln Malta, Gozo und Comino. Genau das Richtige für einen Törn mit der Familie. Allerdings nur, wenn der «Majjistral», wie der Mistral auf maltesisch heisst, das Vergnügen nicht trübt.

Wie oft habe ich nicht schon ein Segelgebiet als Familien­revier ­angepriesen? Dafür musste es eigentlich folgende Kriterien ­erfüllen: kurze Tagestörns, Ankerplätze in Badebuchten, viel Zeit an Land und kein Starkwind weit und breit. In diesem Jahr stand Malta auf meinem Törnplan und die entsprechende Crew schon fest. Doch dann meldeten sich Naomi (15) und Isabella (12) zu Wort. Sie konnten nicht einsehen, warum sich ­Onkel und Tante einen Bootsurlaub ohne sie ­gönnen wollten – wo sie doch immer so begeistert zurückkamen. Die Botschaft der Mädchen war klar: Diesmal wollen wir mit!
Obwohl Malta von allen Segelführern stiefmütterlich ­behandelt wird und die Seekarte nur wenig über die Küste ­aussagt, fand ich bei meinen ­Recherchen mehr Buchten, als wir bei diesem Törn anlaufen konnten – wohlgemerkt in ­einem Revier, dessen drei Inseln man gemütlich in nur zwei Tagen umrunden könnte. Und die Geschichte des Johanniter Ordens, ­dessen Ritter 1565 ihre «drei Städte» gegen eine türkische Übermacht verteidigt hatten, könnte manche Lehrstunde ­füllen. Für Bildung war also auch gesorgt. Es passte alles – die zwei Mädels durften mit.