Mikronesien – wunderbar unbekannt

Weit abseits der Touristenströme liegen die Inseln Mikronesiens, über tausende von Meilen verstreut im westlichen Pazifik. Überwältigende, faszinierende aber auch – zumindest aus europäischer Sicht – schockierende Traditionen und Bräuche überleben bis heute.

«Schau mal da – endlich wieder Berge», juchze ich vor Freude, als Kosrae in Sicht kommt. 354 Seemeilen in 60 Stunden, und das nur mit dem Vorsegel. Drei Fische haben wir verloren, ­dafür die nächsten drei an Bord geholt – immerhin zwei Gold­makrelen und einen kleinen Gelbflossenthunfisch so zur Abwechslung mit dazu. Nach zweieinhalb Segeltagen von Kwajalein auf den Marshallinseln fahren wir nun morgens um 7 Uhr durch den Pass in die Lagune von Kosrae ein. Der Anker fällt im Süden der Halbinsel Lelu. Wir sind mehr als zufrieden. Keine 30 ­Minuten später sitzen wir im Dinghi, höchst gespannt darauf, wie das mit dem Einklarieren hier funktioniert. Schon vor zwei Monaten haben wir das mikronesische «Cruising Permit» ­(Segelbewilligung) zum ersten Mal beantragt, aber erst viele E-Mails und sechs Wochen später die Bestätigung dafür ­bekommen. Ohne ein gültiges Cruising Permit ist das Anlanden in Mikronesien nicht zu empfehlen, denn in diesem Fall riskiert man eine Strafe von 1000 US-Dollar.