Zwei Inseln, drei Höhepunkte

Milos, das etwas im Abseits liegt, und das einsame Polyagos sind wohl nur wenigen Seglerinnen und Seglern bekannt. Dabei bieten ihre Küsten Höhepunkte, wie man sie nirgendwo sonst in der Ägäis findet.

Es gibt zwei Arten von Segelnden: die «Bewahrenden» und die «Entdeckenden». Erstere freuen sich am Ende eines Törns schon auf den nächsten: Im selben Revier, möglichst auf derselben Route; abends in denselben Kneipen. Sie erwarten, dass sie die Wirte wiedererkennen und ihnen dieselben Gerichte und den gleichen Wein wie beim letzten Mal servieren. Wehe, es hat sich etwas geändert! Letztere ­hingegen machen sich schon nach dem letzten Schlag im Jahr auf die Suche nach dem ihnen noch Unbekannten. Oder nach dem schon ­wieder Unbekannten, weil Vergessenem – wie in meinem Fall. So musste ich in meinen Log­büchern fast vierzig Jahre zurückblättern, bis ich auf Milos und Sifnos stiess. Und selbst damals waren die beiden Inseln nur Stationen auf einem Törn in die Türkei und nach Zypern ­gewesen. Seither tauchten ihre Namen immer wieder in ­meinen Plänen auf – doch irgendwie war es sich nie ausgegangen. Auch weil es nach Milos – von den damaligen Charterbasen aus – ein weiter Weg war und mir der Schlag zurück, im Sommer fast immer gegen den Meltemi, wohl noch viel weiter ­vorgekommen wäre. Sifnos hingegen gehört zu den nordwestlichen Kykladen. Also einem Revier, in dem ich oft gesegelt bin. Doch…