Entschleunigt durch die ländliche Idylle der Niederlande
Die Niederlande imponieren durch ihre reichen Wasserwege. Natur pur wechselt sich mit dicht besiedelten Gebieten ab. Ein Höhepunkt für alle, die auf diesen Wasserwegen unterwegs sind, ist die atemberaubende Fahrt durch Amsterdam.
Ich fühle mich wie eine Vagabundin, dem Alltag entflohen, nur verbunden mit dem Wasser – und dabei bin ich erst ein paar Stunden an Bord der «Sealace », auf einem robetörn für ein Wochenende. Als ich beim Stöbern auf diese Mitsegelgelegenheit stiess, erwartete ich einen Segeltörn wie viele andere: Meilen-Machen – Hafen-Manöver – Duschen – Restaurant – Absacker. Doch dies hier unterscheidet sich gewaltig. Bei ganz wenig achterlichem Wind gleiten wir den Kanal entlang. Ab und zu werden wir überholt. Die anderen sind unter Motor – wir aber segeln gemächlich dahin. Wir müssen kein Ziel erreichen. Wo wir übernachten werden, steht noch in den Sternen. Unter ihnen werden wir träumen, das ist sicher. Aber bestimmt nicht unter schlagenden Fallen in irgendeiner Marina… Jetzt queren wir erst einmal eine Landschaft, die durch ihre Reduktion auf (fast) nichts fasziniert: Wasser, Weite, dunkelgrüne Schilfstreifen, in der Ferne vorbeiziehende Masten, blauer Himmel, Ruhe. Dazu das fast unhörbare Plätschern unserer Bugwelle. Und das Glucksen, wenn wir Rotwein nachschenken.