Doppelt gemoppelt

Die spanische Werft Nuva, gegründet und geführt vom ehemaligen Bavaria-Chef Andrés Cárdenas, sorgt zum wiederholten Mal für frischen Wind im Segment der Daycruiser und Weekender. Die neue «Nuva M9 Open» bietet noch mehr.

Der aktuelle Boom um Aussenbordmotoren hat dem Motorbootmarkt einen zusätzlichen Impuls versetzt. Daycruiser und Weekender sind im Trend. Und genau in diesem Segment hat sich die spanische Werft Nuva Yachts positioniert. Die Nähe zum Markt und zur potenziellen Kundschaft ist eines der ­grossen Anliegen von Andrés Cárdenas. Der ehemalige CEO von Bavaria ist überzeugt, dass die grossen Werften an der fehlenden Nähe scheitern. Nuva Yachts ist ein Familienunternehmen, Gründer und CEO Cárdenas leitet die Werft ­zusammen mit seinem Schwiegersohn David Almeida. Nach der Premiere mit der Nuva M6 folgte mit der M6 Open ein Konsolenboot mit Walkaround-Cockpit, das sich dank sehr attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis gut verkaufte. 2019 schafft es die Nuva M8 Cabin (s. Test in «marina.ch» 126, November 2019), ein Weekender mit Doppelmotorisierung, in das Finale der Wahl zum European Powerboat of the Year. Folgerichtig ­präsentierte Cárdenas 2022 mit der Nuva M9 Open abermals ein Konsolenboot, das wiederum als eines der fünf besten Boote Europas in seiner Längenkategorie nominiert wurde.

Synergieeffekt
Die Nuva M9 Open basiert auf dem bewährten Rumpf der M8 Cabin, die mit dem Stapellauf der M9 Open übrigens auf M9 Cabin umgetauft wurde. Die zweifache Nutzung eines ­Rumpfes ist eine ökonomisch kluge Strategie, zudem ist bereits klar, dass die Linien gut funktionieren. Umgekehrt ist es interessant zu sehen, wie ein Boot mit ein und derselbe Basis doch so anders sein kann.
Der Rumpf entspricht ganz dem Zeitgeist: Er ist keilförmig, mit scharfem Bug und breitem Heck, die Bordwand beinahe senkrecht. Dazu kommen ein extrem tiefes V, ein hohes Freibord und ein steiler Bugsteven. Die Rumpffenster, bei der ­Cabin-Version ein unverzichtbares Feature, sind bei der Open ein schickes Stilelement und verleihen dem Boot in Kombination mit den darüberliegenden Teakleisten eine eigenständige Note. Beidseits der Motoren befindet sich je eine Art Badeplattform, backbords zudem eine ausfahrbarer Badeleiter.