Quo Vadis?

Der Verein Ocean Youth Sailing machte auch 2022 das, was er am besten kann: Jugendliche fürs Hochseesegeln begeistern. Nach drei intensiven Jahren, die nach dem Bau des Katamarans folgten, werden nun die Vereinsgründerinnen und -gründer diesen Winter darüber diskutieren, wie Ocean Youth Sailing in Zukunft organisiert sein soll.

Über 5000 Seemeilen hat die «Vellamo» von Ocean Youth ­Sailing 2022 im Fahrwasser. Kein Wunder: Endlich konnte
der Verein die eigentlich für 2020 geplante Überführung des selbstgebauten Katamarans ins Mittelmeer vornehmen. Nach der Fahrt über den Rhein ins Ijsselmeer kurz nach Grenzöffnung vor zwei Jahren – «marina.ch» war mit an Bord (siehe ­«marina.ch» 134, September 2020) – entschied sich der ­Vorstand von Ocean Youth Sailing, auch 2021 in den Niederlanden zu bleiben. Die Planungsunsicherheiten, die die ­Pandemie mit sich gebracht hatte, waren einfach zu gross.
Diesen Frühling konnte es endlich losgehen: Vom Ijsselmeer nach Saint-Malo und von dort weiter über Ibiza bis nach ­Sardinien, wo Vellamo auch nächstes Jahr segeln wird. Lukas Ruppen und Nicola Möckli waren diejenigen, die hauptsächlich als Skipper 1 an Bord des Katamarans die Verantwortung trugen. Auch auf der Überfahrt investierten die zwei viel Zeit in die Ausbildung der verschiedenen Crews. Denn der Verein Ocean Youth Sailing hat noch immer dieselben drei Ziele: ­Neben dem bereits erledigten Bau und dem dauerhaften Betrieb eines Hochseekatamarans stehen die Unterstützung gemeinnütziger Projekte und die Ausbildung von Jugendlichen zur ­Erlangung des Hochseeausweises auf dem Plan. «Zwei neue Skipper 1 haben wir für die Saison 2023 ausbilden können», so Möckli. 2022 waren insgesamt 140 Seglerinnen und ­Segler an Bord. Grundsätzlich dürfen alle Interessierten mitsegeln, auch wenn sie nicht mehr im jugendlichen Alter sind oder den Hochseeausweis nicht erlangen möchten. «Unsere Crews sind immer ziemlich gemischt, was auch das Schöne daran ist », so Möckli weiter. Für die schwierigen Passagen durch die Biskaya achteten die Verantwortlichen aber darauf, Seglerinnen und Segler an Bord zu holen, die zumindest bereits die Theorie­prüfung für den Hochseeausweis bestanden hatten. «Es war richtig toll. Ich hatte alle zwei Wochen eine neue Crew an Bord und alle Skipperinnen und Skipper 2 leisteten hervorragende Arbeit. Ich konnte sie grösstenteils selber segeln ­lassen und mich darauf konzentrieren, die Crew zu unterrichten und das ganze Geschehen an Bord zu beobachten» sagt Möckli.