Zwei hervorragende Resultate

Mit zwei Diplomen im Gepäck kehrte die Schweizer Segel­delegation von den Olympischen Spielen in Tokyo nach Hause zurück. Trotzdem herrschte nicht nur eitel Sonnenschein.

Es war ein Paukenschlag: Der RS:X Windsurfer Mateo Sanz Lanz eröffnete seine zweiten Olympischen Spiele mit zwei Laufsiegen. Und zwar in einer so dominanten Art und Weise, dass es der Konkurrenz zu denken geben musste – den ersten Lauf gewann er mit über anderthalb Minuten Vorsprung. ­Selber nahm der spanisch-schweizerische Doppelbürger das Ganze jedoch relativ gelassen: «Es war ein traumhafter Auftakt und die Leichtwindverhältnisse liegen mir natürlich. Aber die Serie dauert noch lange, ich nehme einfach Tag für Tag.»
Der bescheidene und zurückhaltende Sanz Lanz, der die ­Bedingungen in Enoshima gut kennt und sich hier 2017 mit der WM-Silbermedaille das bisher wertvollste Resultat ­seiner ­Karriere gesichert hatte, wusste um die ungünstige Wetter­prognose. Tatsächlich machte der Taifun No 8 dem Leichtwindspezialisten einen Strich durch die Rechnung: Zwar liess der Sturm Tokyo im wahrsten Sinne des Wortes links liegen, trotzdem frischte der Wind auf 15 bis 20 Knoten auf. An ­diesen Starkwindtagen ging es für Mateo Sanz Lanz jeweils nur noch darum, den Rückstand auf die Spitze in Grenzen zu halten. Was ihm mit einer kämpferischen Leistung gelang. «Dass ich bei ­diesen Bedingungen nicht weiter zurückfiel, ist das Resultat ­unserer Arbeit während der letzten fünf Jahre. Und zeigt, dass ich seit Rio wirklich Fortschritte gemacht habe», bilanzierte er.
Aufgewachsen ist Mateo Sanz Lanz auf den Balearen, ­genauer gesagt auf der kleinen Insel Formentera. Sein Vater war ­Matrose und später Taxiboot-Kapitän zwischen Formentera und Ibiza. Seine Mutter kommt ursprünglich aus dem oberaargauischen Huttwil – «Huttu», wie Sohn Mateo lachend sagt. Seine Schweizerdeutschkenntnisse halten sich sonst allerdings in Grenzen. Die Herkunft seiner Mutter und seine damit ver­bundene Doppelbürgerschaft sind jedoch dafür ­verantwortlich, dass er seit 2014 für die Schweiz am Start ist.