Zwischen einsamen Inseln und Tourismus-Hotspots

Phuket ist ein überaus beliebtes Ferienziel und hat auch für Seglerinnen und Segler viel zu bieten. Unzählige Ankerplätze laden zu einem Halt ein – die einen vor einsamen Inseln, die anderen mitten im Geschehen.

Wir segeln an Phuket Stadt vorbei in den Nordwesten der Phang Nga Bucht. Wir haben einen Termin in der kleinen Werft G&T Boatyard, um die She San an Land zu bringen. Um ein Uhr nachts. Es ist das letzte Mal in den nächsten sieben ­Tagen, dass die Tide es uns erlaubt, zu der Stelle zu kommen, an der der Traktor die She San aus dem Wasser ­heben kann. Wir ­sollen unbedingt pünktlich sein, ermahnt uns Toi, die Besitzerin der Werft. Ihre Mitarbeiter werden uns mit ­Taschenlampen ­zeigen, wo wir hinfahren sollen. Pünktlich um ein Uhr stehen wir also mit der She San vor der Stelle, aber kein Mensch ist da und leuchtet. Erst fünfzehn Minuten später kommt jemand mit einer Lampe in der Hand. Reto fährt die She San auf ihn zu, doch zwanzig Meter entfernt vom Ufer geht es nicht mehr vorwärts. Die Tide läuft schon ab. Reto fährt ein Stück rückwärts und nimmt nochmals Anlauf, doch immer noch sind wir viel zu weit weg von der Stelle, die der Traktor erreichen kann. Wir schauen erst uns an, dann das Echolot. Es zeigt eine ­Wassertiefe von 1,20 Meter. Die She San hat aber 1,30 ­Meter Tiefgang – das heisst, wir stecken schon 10 cm tief im Schlamm! Was nun? Wenn wir es nicht schaffen, weiter nach vorne zu kommen, bleiben wir die nächste Woche hier im Schlamm stehen, das wäre eine schöne Bescherung. Haben wir doch viele dringende Arbeiten am Schiff zu erledigen – und im Anschluss Gäste aus Europa! Während wir fast verzweifeln, kommt dem Traktorfahrer die rettende Idee: mit zwei Seilen zieht er unser Segelboot die restlichen 20 ­Meter durch den Schlamm. Im Nachhinein realisieren wir, dass dies vermutlich nicht das erste Mal für ihn war.