Kompakt und vielseitig

Vor gut einem Jahr wurde sie dem Publikum an der Interboot in ­Friedrichshafen im Rohbau präsentiert, seit Anfang 2023 segelt die ­«Pointer 30» und wurde nun gar für die Auszeichnung zur European Yacht of the Year nominiert. Bei den Jury-Tests Ende September vor La Rochelle überzeugte sie als durchdachter und stimmiger Daysailer.

Nach den Erfolgen mit der Pointer 25 und der kleinen ­Pointer 22 (s. Test in «marina.ch» 108, Februar 2018) wagte sich die ­niederländische Jachtwerf Heeg B. V. an ein neues Flaggschiff. Die Pointer 30 bietet mehr Platz und Komfort als die beiden kleinen Schwestern, ist aber trotzdem eher als Weekend-Yacht konzipiert und nicht für lange Törns ausgelegt. Das ist vielleicht auch gerade ihre grösste Stärke: Weniger ist mehr. Die Konstruktion des niederländischen Designers Peter Bosgraaf – Bosgraaf Yacht Design in Medemblik zeichnete u. a. auch schon für die Pointer 22 verantwortlich – überzeugt mit massvollen und eher ­schlanken Rumpflinien und verfügt auch nicht über ein ausgesprochen hohes Freibord. Volumenmaximierung scheint bei der Entwicklung – im Gegensatz zur Tendenz bei vielen anderen aktuellen Yachten – nicht im Fokus gestanden zu haben.
Geert Wijma, seit 2010 Inhaber und Chef der Jachtwerf Heeg und damit verantwortlich für die Pointer-Palette, spricht denn auch bewusst nicht von einem Cruiser: «Unsere Boote werden gerne auf unseren Binnengewässern gesegelt – da sind die Segeleigenschaften und das Handling viel wichtiger als der Schlafkomfort.» Es erstaunt nach dieser Aussage nicht, dass die Pointer 30 im Standard mit einem vergleichsweise kurzen…