Mittelmeerflair an der Adria

Ob es wirklich der begeisternde Helikopterflug über die Bucht von Kotor war, ist umstritten, das Resultat jedoch nicht. Der kanadische Milliardär Peter Munk (1927-2018) kaufte das brachliegende «Arsenale» bei Tivat und investierte ab 2006 in den «Porto Montenegro».

Steil abfallende Ufer, wilde Natur, liebliche Küsten. Peter Munk, der Gründer von Barrick Gold, dem weltweit grössten Goldberg­bauunternehmen, erkannte die Schönheit und die ideale Lage von Montenegro an der Adria, investierte 25 Millionen Euro und liess auf dem Areal des Arsenals, einem ehemaligen Marine­stützpunkt der jugoslawischen Armee beim Städtchen Tivat, eine moderne Marina hochziehen. Ganz im mediterranen Stil, ganz der Tradition der Region entsprechend, war doch Tivat einst Teil der Republik Venedig. Ein trockengelegtes U-Boot ­erinnert noch an die jüngste Vergangenheit – heute mit zugehörigem Museum – ebenso wie ein Werftkran, der allabendlich in wechselndem Licht in Szene gesetzt wird. «Am 14. ­Februar wird er jeweils ganz in rotes Licht getaucht» erzählt Vladislava Rašković, Marketing- und Eventverantwortliche von Porto Montenegro stolz. Heute flanieren Besucher und Besuche­rinnen vor dem Regent Porto Montenegro auf der grosszügigen Anlage – vollständig in dezentem hellem Stein gehalten, wie übrigens die gesamte Marina – geniessen ein Gelato vom Südtiroler «Moritz Eis» oder einen italienischen Espresso im «Al Posto Giusto». Und wenns etwas mehr sein darf, mag ein ­Besuch in der Boutique von ­Balenciaga, Dior oder Rolex folgen.
Im Jahr 2016 verkauften Peter Munk und seine Mit-­Investoren den Porto Montenegro für 200 Millionen Euro an die Investment Corporation of Dubai ICD, den Staatsfonds von Dubai, zu dessen Beteiligungen die Emirates NBD, eine der vermögensstärksten Banken im Nahen Osten, der Burj Khalifa in ­Dubai, die Fluggesellschaft Emirates sowie die nationale ­Ölgesellschaft ENOC gehören. ICD investiert aktuell intensiv in den weiteren Bau von Wohnungen in der direkten Umgebung des Hafens und in ein Rebranding von Porto ­Montenegro. Auch damit sich die gesamte Anlage «weiter in das ­soziale Gefüge von Tivat integriert und seinen Bewohnern, ob jung oder alt, unzählige neue Möglichkeiten bietet» – wie eine ­Infotafel die eingeschlagene Entwicklung preist.