Einsame Inseln im Land des Whiskys
Im Land der Dudelsäcke, der Schottenröcke, der Schlösser, der Schafe und des Whiskys ist der Loch Lomond eine Art Geheimtipp für Naturliebhaber, Wanderer und Wassersportler. Der schottische See am Rande der Highlands ist von Bergen und grünen Wiesen umgeben. Einsame Inseln mit herrlichen Buchten machen ihn zu einem Ferienparadies, das trotz seiner Schönheit nicht überlaufen ist.
«My heart’s in the Highlands, Wherever I go.» Nach einer Woche auf dem Loch Lomond fühle ich dasselbe wie der schottische Nationaldichter Robert Burns (1759-1796). Die schiere Schönheit der Landschaft rund um den grössten See der britischen Insel lässt mein Herz höher schlagen. Hier, im und um den Loch Lomond, gehen die Lowlands in die Highlands über: Der Highland Boundary Fault, eine tektonische Auffaltung, die vor unendlich langer Zeit die Topographie Schottlands geprägt hat, erstreckt sich von der Umgebung Helensburgh an der Westküste quer durch den Loch Lomond bis hin zu Stonehaven an der Ostküste. Im Zusammenhang mit diesem im Loch Lomond deutlich sichtbaren Phänomen entstanden auch die ungefähr 30 Inseln auf dem See – und die rundherum herrschenden Untiefen, auf die man als Bootsführerin höllisch aufpassen muss. «Wenn die Passage durch die Inseln Richtung Norden geschafft ist, wird der See bis zu 200 Meter tief und hat kaum mehr kritische Stellen», sagt John Davies von der Loch Lomond Boating Holidays, der uns seine Linssen Grand Sturdy 36.9 AC, die «Aries», übergibt. Es ist das einzige Hausboot zur kommerziellen Nutzung, das in der Cameron House Marina nahe Balloch steht. Und es steht hier, weil Peter Linssen begeistert war, als John Davies ihm den Loch Lomond zeigte: «Er hat sich sofort in die Landschaft verliebt und sie dem Loch Ness vorgezogen », sagt John Davies, der seine Charterfirma erst im Januar dieses Jahres gegründet hat. Er ist pensionierter Pilot der British Airways und Singapore Airlines und wagt sich mit ganzer Leidenschaft nun an ein neues Projekt.