Rund um die Welt

Das «Ocean Race» gilt als härtester Teamsportevent überhaupt. Stürme, meterhohe Wellen und eisige Kälte im Südpolarmeer warten auf die Seglerinnen und Segler während der Regatta rund um den Globus. Mit an Bord bei der Jubiläumsausgabe 2022/23 ist auch die Genferin Justine Mettraux.

Am 8. September 1973 starteten 17 höchst unterschiedliche Segelboote zum allerersten «The Whitbread Round the
World Race». Der Kurs führte einmal um die Welt – und zwar in Etappen. Gewertet wurde in bootsklassenbereinigter, ­gesegelter Gesamtzeit. 50 Jahre später läuft die vierzehnte Ausgabe der mittlerweile auf «The Ocean Race» umbenannten Regatta, die von 2001 bis 2018 Volvo Ocean Race hiess. Seit 1997 gewinnt nicht mehr die Crew mit der besten ­Gesamtzeit, sondern diejenige mit den meisten Punkten – ­gesammelt in den einzelnen Etappen.
Es liegt in der Natur dieser aussergewöhnlichen Regatta, dass sie sich stetig wandelt. Zurzeit befindet sie sich jedoch in einer grösseren Umbruchphase – nicht nur, weil sich Volvo als Organisator und Hauptsponsor zurückgezogen hat. Sondern auch, weil zum ersten Mal die von der Einhand-Weltumrundung Vendée Globe bekannten Imocas als Bootsklasse mit ­dabei sind. Sie stehen sogar viel stärker im Fokus als die vor neun Jahren extra für das Ocean Race designten und ­gebauten Einheitsboote VO65. Dies hat seine Gründe: Zehn Crewmitglieder sind an Bord der VO65 vorgesehen, plus eine für die Medienarbeit verantwortliche Person. Das ist eine grosse Menge an personellen Ressourcen, die für eine sechsmonatige Regatta bereitstehen muss. Zu viel für einige Teams: Aufgrund von Budgetproblemen absolvieren die VO65 im aktuell laufenden Ocean Race nur eine «Sprintausgabe» mit wenigen ­Etappen – Legs genannt. Die berühmte Weltumsegelung scheint nicht mehr die richtige Plattform für Boote zu sein, die eine grosse Anzahl Crewmitglieder erfordern.