Über den Atlantik gerauscht
Im Herbst fanden gleich mehrere spannende Offshore-Regatten mit äusserst erfolgreicher Schweizer Beteiligung statt. Ein Bild, an das man sich wohl gewöhnen darf.
Transat Jacques Vabre
Die Genferin holte sich mit diesem Erfolg ein weiteres Glanzresultat. «Hätte uns jemand beim Start den sechsten Rang angeboten, hätten wir natürlich nicht abgelehnt», so Justine Mettraux nach der Transat Jacques Vabre zu «marina.ch». Dass es nicht für den Sieg reichte, der dank ihrer Routenwahl zeitweise möglich schien, sei halt «Teil des Spiels» und gehöre zum Segeln dazu. Mit ein bisschen mehr Wetterglück hätte es durchaus reichen können. Aber auch so konnte Justine Mettraux nicht wenige Crews auf Imocas der neusten Generation hinter sich lassen und ein weiteres Ausrufezeichen setzen. Schon bei der Route du Rhum im letzten Jahr hatte sich die Schweizerin für eine etwas andere Route als die Konkurrenz entschieden – wenn auch weitaus konservativer als nun bei der Transat Jacques Vabre. Und auch damals verhalf ihr dieser Schritt zu einer Topplatzierung. Der Mut, eigenen Lösungen zu vertrauen und auch mal etwas zu riskieren, zeichnet sie aus. Dazu sagt sie: «Ich bin jedes Mal voll überzeugt von meiner Routenwahl.» Gerade an der Transat Jacques Vabre war die Situation für sie und Co-Skipper Villion sehr klar: Sie wussten, dass sie auf der südlichen Route beim kräftigen Passatwind mit den schnellsten Imocas nicht würden mithalten können – Mettraux erhält erst in den nächsten Monaten neue Foils. Deswegen entschieden sie sich für die holprige, kürzere Variante mit schlechterem Wetter. «Es hat sich trotz Strapazen ausgezahlt für uns», so die Schweizerin. Ob sie auch an der Vendée Globe im nächsten Jahr mit neuen Foils solch spannende Entscheidungen trifft, wird sich zeigen. «Bei einer Vendée Globe spielen immer noch ganz andere Dinge mit. Aber sicher geht es darum, eine gute Strategie zu finden und die Risiken abzuschätzen.»