Überführungstörn von Lagos nach Kos
Nach der ersten Etappe 2021 ab Werft in Greifswald bis Lagos in Portugal (siehe «marina.ch» 150, April 2022), brachten Thomas und Regula Bossard ihre Hanse 508 «Sarabella» letztes Jahr schliesslich nach Kos.
Endlich war es soweit: Die Sarabella war eingewassert und überholt, die Segel gewaschen und kontrolliert, und wir waren voller Tatendrang. Um acht Uhr öffnete die Brücke der Marina von Lagos, und wir machten uns auf, unser erstes Tagesziel, die idyllische Lagune von Culatra bei Faro, anzulaufen.
Der Wind war wie aus dem Bilderbuch und nach vierzig Seemeilen und acht wunderbaren Segelstunden ankerten wir in diesem Inlet. Es war eine Premiere, letzte Saison hatten wir ausschliesslich in Marinas Halt gemacht. Den Geschichten über Angriffe von Orcas schenkten wir zu dieser Zeit noch wenig Aufmerksamkeit, da wir ja so viel wie möglich in Küstennähe blieben.
Mit so viel Windglück wie gleich zu Beginn konnte es nicht weitergehen. Und schon in Cadiz mussten wir auf Anraten eines älteren holländisches Ehepaar, das offenbar um die ganze Welt gesegelt war und in Gibraltar seine Yacht stationiert hatte, drei Tage auf bessere Windverhältnisse warten. Das war allerdings kein Unglück, da Cadiz – die älteste europäische Hafenstadt – die willkommene Abwechslung bot. Es gab viele Highlights: Die Kathedrale von Santa Cruz, das Rathaus, diverse schöne Plätze oder Gassen.
Nach drei Tagen schien uns bei genauem Studium der Windprognosen der Tag gekommen, um Kurs auf Gibraltar, dem Tor zum Mittelmeer, zu halten. Hätten wir gewusst, was uns bevorstand, wären uns vielleicht Zweifel aufgekommen, ob wir das tatsächlich schaffen würden. Schon die erste Etappe bis zum 35 Meilen entfernten Barbate sollte es in sich haben: Während wir anfangs noch mit «gemütlichen» zwanzig Knoten aufkreuzten, nahm der Wind später stetig zu. Und plötzlich war es mit der Gemütlichkeit an diesem geschichtsträchtigen Capo Trafalgar vorbei: Hohe Wellen schlugen an die Sprayhood, die Fock musste zusätzlich gerefft werden und ab und zu schlug die Sarabella mit dem Bug so hart auf den Wellen auf, dass uns Angst und Bange wurde. Nach zwei Stunden war der Spuk vorbei und wir glaubten es kaum, dass wir bei Flaute in der Marina von Barbate anlegen konnten. Würden wir tags darauf für die zweite Etappe nach Gibraltar nochmals das Gleiche erleben? Ganz und gar nicht: Schon nach sieben Meilen war es nur mit Motorunterstützung möglich, mit gerefftem Gross und Fock gegenan zu segeln. Entscheidend für uns war das Timing, um mit der Tidenströmung durch die Meerenge zu kommen. Die Taktik ging auf: Bei Tidenstillstand und…
Der Wind war wie aus dem Bilderbuch und nach vierzig Seemeilen und acht wunderbaren Segelstunden ankerten wir in diesem Inlet. Es war eine Premiere, letzte Saison hatten wir ausschliesslich in Marinas Halt gemacht. Den Geschichten über Angriffe von Orcas schenkten wir zu dieser Zeit noch wenig Aufmerksamkeit, da wir ja so viel wie möglich in Küstennähe blieben.
Mit so viel Windglück wie gleich zu Beginn konnte es nicht weitergehen. Und schon in Cadiz mussten wir auf Anraten eines älteren holländisches Ehepaar, das offenbar um die ganze Welt gesegelt war und in Gibraltar seine Yacht stationiert hatte, drei Tage auf bessere Windverhältnisse warten. Das war allerdings kein Unglück, da Cadiz – die älteste europäische Hafenstadt – die willkommene Abwechslung bot. Es gab viele Highlights: Die Kathedrale von Santa Cruz, das Rathaus, diverse schöne Plätze oder Gassen.
Nach drei Tagen schien uns bei genauem Studium der Windprognosen der Tag gekommen, um Kurs auf Gibraltar, dem Tor zum Mittelmeer, zu halten. Hätten wir gewusst, was uns bevorstand, wären uns vielleicht Zweifel aufgekommen, ob wir das tatsächlich schaffen würden. Schon die erste Etappe bis zum 35 Meilen entfernten Barbate sollte es in sich haben: Während wir anfangs noch mit «gemütlichen» zwanzig Knoten aufkreuzten, nahm der Wind später stetig zu. Und plötzlich war es mit der Gemütlichkeit an diesem geschichtsträchtigen Capo Trafalgar vorbei: Hohe Wellen schlugen an die Sprayhood, die Fock musste zusätzlich gerefft werden und ab und zu schlug die Sarabella mit dem Bug so hart auf den Wellen auf, dass uns Angst und Bange wurde. Nach zwei Stunden war der Spuk vorbei und wir glaubten es kaum, dass wir bei Flaute in der Marina von Barbate anlegen konnten. Würden wir tags darauf für die zweite Etappe nach Gibraltar nochmals das Gleiche erleben? Ganz und gar nicht: Schon nach sieben Meilen war es nur mit Motorunterstützung möglich, mit gerefftem Gross und Fock gegenan zu segeln. Entscheidend für uns war das Timing, um mit der Tidenströmung durch die Meerenge zu kommen. Die Taktik ging auf: Bei Tidenstillstand und…