Das Abenteuer naht

Der Countdown zur zehnten Vendée Globe läuft. «marina.ch» hat Alan Roura zum Interview getroffen und auch bei Justine Mettraux und Oliver Heer ein halbes Jahr vor dem Start den Puls gefühlt.

Rund 200 Menschen haben es bisher geschafft: eine Nonstop-Weltumrundung allein auf einem Segelboot. 114 davon im ­Rahmen der härtesten Einhand-Regatta überhaupt, der ­Vendée Globe. Diese Zahl wird sich bald erhöhen, denn die Veranstaltung erfreut sich immer grösserer Beliebtheit: Zum ersten Mal in ihrer 35-jährigen Geschichte gibt es mehr potenzielle Teilnehmende als Startplätze. Die Qualifikations- bzw. Selektions­kriterien sind «sehr kompliziert», wie die beiden Schweizer Skipper Alan Roura und Oliver Heer unabhängig voneinander betonen. Im Frühling stehen die letzten zwei Qualifikationsevents an: die Transat CIC von Lorient nach New York (bei ­Redaktionsschluss in vollem Gang) und die Regatta von New York zurück nach Les Sables-d’Olonne. Während Roura – ­genau wie Justine Mettraux, die Skipperin aus der Schweiz – relativ sicher teilnahmeberechtigt ist (vorausgesetzt, es passiert nichts Gravierendes), sieht es bei Oliver Heer anders aus: Für die Qualifikation müssen vor der Vendée Globe bestimmte ­Regatten gesegelt und (teilweise) auch beendet werden. Für den Fall, dass mehr als die zugelassenen 40 ­Skipperinnen und Skipper die Qualifikation erfolgreich meistern, wurde ein Auswahlsystem eingerichtet, das auf den ­zurückgelegten Meilen basiert. Wer also an mehr Regatten der Imoca-Meisterschaft startet und dabei auch ins Ziel kommt, sammelt auch mehr Meilen und nähert sich so der definitiven Selektion. Da Oliver Heer bei der Transat Jacques Vabre letztes Jahr wegen eines Schadens am Boot hatte aufgeben müssen, und in der Folge auch die Regatta ­«Retour à la Base» für ihn ins Wasser fiel, steht er momentan auf einem der hinteren Ränge. «Die Selektionsfrage hängt wie…