Segeln in einer anderen Welt

Erst die Mantarochen, dann die Tiger und dazwischen 1000 Meilen Indischer Ozean: Anstatt den kürzeren Weg über die Flores und Java Sea nach Singapur zu wählen, entschieden sich Angela Resch und Reto Valär für den Weg über den Indischen Ozean südlich der Inseln Sumbawa, Lombok, Bali und Java bis in den Westen von Sumatra.

Ganze zwei Wochen lang laufen wir in Labuan Bajo im Osten der Insel Flores unserer Visumsverlängerung nach. Natürlich ist wieder alles anders und viel komplizierter, als uns andere ­Seglerinnen und Segler erzählt haben. Erst danach sind wir endlich bereit für den Komodo Nationalpark und den Segeltörn nach Sumatra. Nach vier Stunden unter Motor machen wir im Norden der Insel Gili Lawalaut an einer Mooringboje fest, bezahlen unsere Gebühr für den Aufenthalt im Nationalpark und die Gebühr fürs Tauchen und springen in unsere Wetsuits. Wir haben uns entschieden, anstatt der welt­berühmten Komodo-Warane lieber die Unterwasserwelt des Parks zu besichtigen, denn ich habe die Warane schon vor 25 Jahren besucht und Reto verzichtet gerne auf die Zurschaustellung der Riesenechsen. Mit dem Tauchequipment im Dinghi fahren wir zum Crystal Rock, einem der vielen berühmten Tauchspots der Komodo-Insel. Wir überprüfen die Strömung, lassen uns rücklings vom Dinghi aus ins Wasser fallen und ­tauchen ab in die Welt der Korallen und tropischen Fische.
Das Dinghi führen wir an einer zwanzig Meter langen Leine mit uns, zu gross ist sonst die Gefahr, dass wir durch die ­Strömung nicht zu ihm zurückkommen.
Auch am nächsten Tag lässt uns die Unterwasserwelt nicht los: Wir gehen schnorcheln in die Shotgun Alley, den Pass ­zwischen Komodo und Gili Lawalaut. Mit der Strömung schiessen wir vorbei an unzähligen riesigen Trevallys (Makrelen­fischen), Napoleon Brassen und anderen grossen Fischen und bewundern die Mantarochen unter uns.