Durch Deutschland geschleust
Claudia und Jürgen Kirchberger kauften in Wiesbaden eine alte Motoryacht und überführten sie von dort in ihr Heimatland Österreich. Dabei passierten sie den Main, den Main-Donau-Kanal und die Donau.
Es ist Mitte April 2024. Die Frühlingssonne hat die Dunstschleier über dem Fluss vertrieben, die Ufer leuchten im jungen Grün. Wir sind bei Mainkilometer null, haben den kraftvollen Rhein hinter uns gelassen und sind auf dem Weg, unsere vor kurzem gekaufte Motoryacht nach Österreich zu fahren. Sie ist ein Oldtimer, ein echter Klassiker. Wir werden sie zu Hause aus dem Wasser heben und überholen.
Bereits 1983, als die Motoryacht ihrem ersten Eigner übergeben wurde, galt die in Bremen gebaute Drettmann Yacht als hochwertig gebaut und auch ebenso ausgestattet. Nun werden wir herausfinden, ob ihre vierzig Jahre alte Technik immer noch zu einer langen Flussreise taugt. Ohne Eile schiebt der Steuerbordmotor «Angela K» gegen den Strom, nach bereits drei Kilometern erreichen wir die erste von insgesamt 57 Schleusen, die vor uns liegen. Wir müssen nicht warten, dürfen direkt hinter zwei Frachtern einlaufen. Mit Ausnahme der beiden Frachter vor uns treffen wir während den kommenden Tagen auf wenig Flussverkehr: Bis Ende April sind die Schleusen vom Main-Donau-Kanal aufgrund von Wartungsarbeiten gesperrt. Immer wieder versteckt grünes Buschwerk das Land hinterm Ufer, erfüllt uns mit der Illusion, durch unberührte Natur zu fahren. In Wahrheit jedoch dampfen wir über den regulierten Fluss durch die Vororte von Frankfurt, erreichen schliesslich einen der grössten Industrieparks Deutschlands. Doch der…
Bereits 1983, als die Motoryacht ihrem ersten Eigner übergeben wurde, galt die in Bremen gebaute Drettmann Yacht als hochwertig gebaut und auch ebenso ausgestattet. Nun werden wir herausfinden, ob ihre vierzig Jahre alte Technik immer noch zu einer langen Flussreise taugt. Ohne Eile schiebt der Steuerbordmotor «Angela K» gegen den Strom, nach bereits drei Kilometern erreichen wir die erste von insgesamt 57 Schleusen, die vor uns liegen. Wir müssen nicht warten, dürfen direkt hinter zwei Frachtern einlaufen. Mit Ausnahme der beiden Frachter vor uns treffen wir während den kommenden Tagen auf wenig Flussverkehr: Bis Ende April sind die Schleusen vom Main-Donau-Kanal aufgrund von Wartungsarbeiten gesperrt. Immer wieder versteckt grünes Buschwerk das Land hinterm Ufer, erfüllt uns mit der Illusion, durch unberührte Natur zu fahren. In Wahrheit jedoch dampfen wir über den regulierten Fluss durch die Vororte von Frankfurt, erreichen schliesslich einen der grössten Industrieparks Deutschlands. Doch der…