Willkommen im Watt

Die Westfriesischen Inseln lassen sich wunderbar mit Plattbodenbooten erkunden. Ein Abenteuer der ganz besonderen Art, das hoffentlich bald wieder möglich wird.

Bei Tonne FG11 verlassen wir das Fahrwasser und steuern ­direkt auf das Flach zu. «Seid ihr sicher, dass das richtig ist?» fragt Crewmitglied Bea besorgt und hält sich am Schiebeluk fest. Mit ein, zwei Knoten Fahrt tasten wir uns vor, dann fängt das Schiff an zu ruckeln und holpert über ein paar ­Bodenwellen. Der Rudergänger schaltet den Leerlauf ein und ruft «klar bei Anker!». Das schwere Eisen knallt direkt unterhalb der ­Wasseroberfläche auf den festen Sandboden. Die 15 Knoten Wind aus West lassen das Schiff nach achtern treiben, der ­Anker hält, die Maschine geht aus. Stille. Nur das Plätschern der kleinen Wellen am Rumpf ist zu hören. Ein paar hundert Meter voraus liegt die Sandbank Richel, ein winziges Stück hellgelber, trockener Sand. Dahinter, in zwei Seemeilen ­Entfernung, sehen wir Vlieland, alles andere um uns herum ist braungraues Meer. «In einer guten Stunde können wir zur ­Wattwanderung aufbrechen», sage ich zur Crew. Gemeinsam beobachten wir das Manöver unserer Freunde, die jetzt auch eintreffen, und die genau wie wir auf einem baugleichen Schiff vom Typ Lemsteraak unterwegs sind.