Smarte Lösung auch für kleine Boote

Die Interceptor-Technologie ist eigentlich nicht neu und gehört bei grossen Yachten seit Jahren zum Standard. ZipWake hat das System weiter verfeinert, so dass auch kleinere Boote mit diesem Trimmsystem ausgerüstet werden können. «marina.ch» testete eine Capelli Dino 23, die mit dem kleinsten Kit ZipWake 300 S ausgestattet war.

Die Problematik ist bekannt: Wenn ein Boot absolut symmetrisch geladen ist, liegt es entsprechend perfekt im Wasser und fährt exakt horizontal geradeaus. Doch wann ist ein Boot schon absolut symmetrisch geladen? Mehrere Personen an Bord, ­unterschiedlich volle Tanks, zusätzliche Ausrüstung und ­Gepäck – in der Praxis gelingt es kaum, das Gewicht an Bord jederzeit symmetrisch zu verteilen. Die Folge: In der Geradeausfahrt liegt das Boot leicht schräg im Wasser und in einer Kurve nach Backbord verhält es sich anders als in einer nach Steuerbord. Wobei Letzteres natürlich durch die Propeller-Drehrichtung des Motors verstärkt werden kann.
Trimmklappen galten lange Zeit als einzige Option, um mehr Stabilität und Ruhe ins Boot zu bringen. Allerdings haben diese Systeme – egal ob manuell bedient oder automatisch angesteuert – einige gewichtige Nachteile: Sie sind relativ langsam, sind verhältnismässig gross und ihr Wirkungsgrad ist insgesamt überschaubar. Trotzdem erfüllen sie ihren Zweck. Die Klappen werden – elektrisch oder hydraulisch – nach ­unten gedrückt und erhöhen so den Auftrieb im Heck. Dadurch wird der Bug wiederum nach unten gedrückt, was zu einem ­schnelleren Übergang von der Verdränger- in die Gleitfahrt verhilft. Zudem fährt das Boot ruhiger und verbraucht ­weniger Kraftstoff. Da die beiden Trimmklappen am Rumpf je seitlich weit aussen installiert sind und unabhängig voneinander ­bedient werden können, ist zusätzlich der Ausgleich einer ­unerwünschten seitlichen Krängung – beispielsweise aufgrund einer ­ungleichen Gewichtsverteilung – möglich.