Die besten Europas

Wann ist ein Motorboot ein gutes Motorboot? Diese zentrale Frage stellt sich die Jury zum European Powerboat of the Year – mit «marina.ch» als exklusivem Mitglied für die Schweiz – immer wieder. Und genauso wie sich der Markt verändert, verändern sich auch die Ansprüche…

Die Diskussion um die sich ändernden Ansprüche an Motorboote wurde von der Jury auch im vergangenen Jahr wieder geführt. Sind PS und Design die einzigen Argumente für ein gutes Motorboot? Ist Nachhaltigkeit mehr als nur Green­washing? Braucht es überhaupt andere Ansätze – in Anbetracht des verschwindend kleinen Anteils der Sportschifffahrt am globalen Fussabdruck der Schifffahrt insgesamt?
Und doch: Alleine die Tatsache, dass immer wieder andere Ansätze von den Werften ausprobiert werden, rechtfertigt ihre Berücksichtigung. Was die Jury zu zwei Anpassungen bei den Kategorien bewog: Erstens gibt es seit diesem Jahr erstmals eine eigene Kategorie für Boote mit Elektromotoren. Und ­zweitens sind bei den Verdrängern auch sogenannte Semi-­Displacement-Yachten eingeschlossen. Meist grössere Boote, die bei Bedarf auch etwas rassiger unterwegs sein können, ­deren Rumpf- und Fahreigenschaften jedoch im Grundsatz auf ein gemütliches Cruisen ausgelegt sind. Was sowohl ökonomische als auch ökologische Auswirkungen hat.
Beide Kategorien sind auch im Markt angekommen: An der boot in Düsseldorf wurde der Begriff «Nachhaltigkeit» hundert­fach auf den Ständen verwendet, und die Anzahl Elektroboote hat gegenüber der letzten Austragung im Januar 2020 um ein Vielfaches zugenommen. Was nicht heisst, dass damit die ­Attribute grösser, stärker, schneller in der Versenkung zu ­verschwinden drohen…