Genuss ohne schlechtes Gewissen

Corinne Koller und André Conte stellen unter dem Label «Atinkana» Kaffee her, den sie nachhaltig produzieren und möglichst klimaneutral transportieren lassen.

Es riecht verlockend im Café Atinkana an der ­Kalkbreitestrasse in Zürich. Ein Espresso ist jetzt genau das Richtige, denn der Herbst hält Einzug, draussen regnet es in Strömen und es ist kalt. Wer das Café betritt, sieht sofort das grosse, ­stimmungsvolle Bild, das hinter dem Tresen hängt. Darauf abgebildet ist ein Ausschnitt aus dem kolumbianischen ­Nebelwald. «Dort kommt unser Kaffee her», sagt Corinne Koller lachend.
Hinter dem Motto der Kaffeemarke Atinkana «gesegelt, nicht getankert» steckt enorm viel Arbeit, eine strikte Kompromisslosigkeit, eine grosse Portion Mut und viel Überzeugung. Wie der Slogan erahnen lässt, geht es Corinne Koller und André Conte unter anderem um die Art des Transportes: Statt mit dem Frachtschiff werden die Kaffeebohnen, die die Beiden hierzulande rösten lassen, über den Atlantik gesegelt. Der ­möglichst klimaneutrale Transport ist ein wichtiges Kriterium des Start-ups, aber nicht das einzige. Hinter Atinkana steckt ein ausgeklügeltes Konzept, das auf Respekt zur Natur basiert. So wachsen die Kaffeekirschen nicht etwa in Monokulturen, die riesige Wassermassen benötigen und dabei dem Boden die immer gleichen Nährstoffe entziehen, sondern Mitten im ­wilden Nebelwald Kolumbiens. Die Crew von Atinkana setzt also auf regenerative Landwirtschaft. Das bedeutet, dass verschiedene Pflanzen und Bäume direkt neben den Kaffeepflanzen, ja um sie herum wachsen. So bleiben die Böden gesund und regenerieren sich selber. Wer sich nicht vorstellen kann, wie das ­aussieht: Ein Blick hinter den Tresen im Café Atinkana ­genügt, die Kaffeepflanze ist vorne am unteren Rand des ­Bildes zu sehen.