Inselhopping

Mitte Juni 2019 von der spanischen Festlandsküste über die Balearen nach Barcelona mit der 23 Meter langen Motoryacht «Azura»: Oft wimmelt es zwar von Touristen – aber genauso oft lassen sich ruhige Plätze finden.

Nach der grünen Küste Andalusiens verändert sich das Landschaftsbild zusehends und die braunen, schroffen Felswände beginnen die Struktur zu bestimmen. Manchmal sieht es fast aus wie eine Mondlandschaft. Auch die Spuren der touristischen Zivilisation nehmen zu – die Bebauung wird immer ­dichter, höher und hässlicher. Touristenmetropolen wie ­Alicante oder Benidorm lassen mit ihrer Skyline beim Vorbeifahren ­Assoziationen an New York entstehen. Das ist sicherlich ­etwas überzeichnet, aber von maritimem Charme kann hier keine Rede mehr sein. Und das strahlt auch auf die Yacht­häfen der Region aus, die ­häufig gross, modern und unpersönlich sind. Um den von uns so geliebten ­«Schnuckelfaktor» zu finden, ­bedarf es etwas Glück. Genau das haben wir in der ­Marina del Este – ein hübscher kleiner Hafenort 75 Kilometer östlich von Málaga, der sogar einen ­Liegeplatz bietet, an dem wir längsseits festmachen können. Hier stimmt einfach alles: Lage, Schutz, Platz – und die Arbeitseinstellung. Da das Hafenoffice am Sonntag geschlossen hat, übernimmt der Tankwart den Empfang. Er kann ein paar Brocken englisch und ist überaus freundlich. Und als ich am nächsten Morgen im Hafenbüro meine Rechnung ­begleiche, werde ich auf Deutsch begrüsst. Die nette Dame war im Rahmen des europäischen ­Erasmus-Programms ein Jahr in Greifswald…