Nehmen, wie es kommt

Jo Linda Peter hat ihren Job gekündigt und sich auf den Weg nach Thailand gemacht. In Phuket gibt sie momentan während dreier Monate Jugendlichen Segelunterricht.

«Es ist ein Geschenk, hier sein zu dürfen» sagt Jo Linda Peter beim Zoom-Gespräch mit «marina.ch». Mit «hier» meint die junge Zürcherin Thailand, genauer die Segelschule «Sail in Asia» in Ao Yon, im Süden von Phuket. «Ich bin mehr oder weniger spontan an diesem Ort gelandet und freue mich sehr, dass ich hier vorübergehend als Instruktorin tätig sein darf.» Ursprünglich hatte sich Jo Linda Peters Schwester für ein Volontariat bei der Segelschule interessiert. Die beiden verbrachten auch drei Wochen zusammen in Thailand. «Aber meine Schwester arbeitet von unterwegs und kann sich derzeit nicht genügend Zeit freischaufeln, um in der Segelschule zu helfen. Ich ­hingegen bin aktuell flexibel», sagt Jo Linda Peter. Ihre Arbeit bei Sail in Asia besteht bis anhin darin, ganze Klassen aus Privatschulen im Segeln zu unterrichten. Dabei geht es den Schulen darum, ihren Schützlingen Verantwortung und Selbständigkeit beizubringen. Vor allem die Outdoor Education-Camps eigenen sich hervorragend dafür, müssen die Jugendlichen doch ihre Zelte selber auf- und wieder abbauen und sich ums Essen kümmern. Zudem sind sie für das Wohlbefinden der anderen in der Gruppe verantwortlich. Alles in einem geschützten, von Erwachsenen begleiteten Rahmen natürlich.
Bereits am zweiten Tag bei Sail in Asia erhielt Jo Linda ­Peter den Auftrag, kleine Segelboote für ein anstehendes Outdoor Education-Camp in den Norden der Insel zu überführen. «Wir waren danach zehn Tage mit den Jugendlichen unterwegs. Es war wirklich toll! Obwohl ich zu Beginn anderthalb Tage ­damit beschäftigt war, die 25-Fuss kleinen Segelboote schwimmtauglich zu machen», lacht sie. «Das war mein Learning: ­Immer vorher die Boote checken!» Auf jedem Boot ist eine ­Instruktorin oder ein Instruktor dabei, zusätzlich kurven zwei Dinghis mit ­weiterem Personal um die Kurs­teilnehmenden. «Nach ein paar Tagen kommt jeweils der Zeitpunkt, an dem wir Segelinstruktorinnen und -instruktoren von Bord gehen und die Gruppen ­selber segeln lassen. Das sind tolle Momente.» Es gehe am Ende nicht darum, den Jugendlichen ein Zertifikat oder einen Segelschein überreichen zu können. «Die Teilnehmenden ­lernen fürs Leben.»