Gelungene Alternative

Die neue «Linssen 45 SL AC» rundet die vor zwei Jahren lancierte Linssen-SL-Modellpalette ab. Die niederländische Stahlyacht-Schmiede spricht damit ein moderneres, urbaneres und sportlicheres Publikum an.

Einer Stahlyacht sportliche Attribute verleihen zu wollen, ist kein einfaches Unterfangen. Linssen hat es mit der SL-Linie trotzdem gewagt – und offenbar einen guten Riecher gehabt. «Wir wissen nicht ganz genau, welcher Kundentyp eher auf die SL anspricht und welcher sich lieber an der traditionellen Grand-Sturdy-Linie orientiert», sagt Paul Beelen, Marketing­chef von Linssen. «Tatsache ist aber, dass die SL-Modelle sehr gefragt sind. Es war darum nur logisch, nach der 30, der 35 und der 40 nun auch die 45 in die SL-Palette aufzu­nehmen.» Für den Test Ende Juni auf der Maas stand die Baunummer 1 der Linssen 45 SL AC zur Verfügung – die erste Sedan-Version stand in der Werfthalle kurz vor der Fertigstellung.
SL steht für «Sport Luxury» – in erster Linie unterscheidet sich die Linssen 45 SL AC in optischer Hinsicht von ihrem Schwesterschiff Grand Sturdy 45.0 AC. Auf den ersten Blick stechen zwei Hauptmerkmale ins Auge: Statt der bei Stahlyachten traditionell eingesetzten Wieling wird bei der SL-Linie eine solide, schwarze Gummi-Scheuerleiste verbaut. Das mögen ­Puristen als absolutes No-Go einstufen, optisch sieht es ­tatsächlich moderner aus, als das herkömmliche Kunstfaser-Tau. Als zweites Merkmal sei das «schwimmende» Dach erwähnt. Die in Anthrazit gehaltenen Fensterrahmen und -pfosten verbinden sich mit den getönten Salonfenstern und kontrastieren mit der hellen Farbe des Aufbaus. Entsprechend wirkt das ­Salondach leichter und das ganze Boot sportlicher. Beim genaueren Hinschauen fallen noch zwei weitere Details auf: Die zum Bug hin hochgezogene Wasserline vermittelt ebenfalls eine rassigere Optik und im anthrazitfarbigen Heckteil des Salons prangt ein Linssen-SL-Logo in Edelstahl.