Von grossen Schleusen und ganz kleinen Inseln
Schon die blosse Fahrt durch den Panamakanal bietet Spannendes: Das Passieren der drei Schleusen erfordert aktives Mithelfen. Auch neben dem Kanal, rund um Panama, finden Segelfans traumhafte Reviere, wie etwa die Inseln San Blas.
«Wieso willst Du eigentlich dorthin? Wir haben doch den längeren Kanal direkt vor der Haustür!» war die Reaktion eines Seglerkollegen auf meine Ankündigung, mit Weltumseglern durch den Panamakanal fahren zu wollen. Ja, richtig, mit seinen 98 Kilometern ist der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) rund 16 Kilometer länger als der Panamakanal. Mich reizte aber der deutlich grössere Schleusenhub der drei Schleusen (die Gatun-Schleuse mit 26 Metern, die Pedro-Miguel-Schleuse mit knapp 10 Metern, die Miraflores-Schleuse mit 13 bis 20 Metern). Die Kammer mit einem der vielen Riesen zu teilen, die täglich Frachten und Passagiere vom einen in den anderen Ozean transportieren, war schlichtweg verlockend für mich. Schiffe, die auf wenige Dezimeter gerade noch in den Kanal passen, werden Panamax genannt. Sie sind maximal 294 Meter lang und 32,3 Meter breit, so dass an jeder Seite je 0,6 Meter Spielraum bleiben. Anders als im NOK, wo Berufsschiffe und Segler typischerweise in separaten Kammern geschleust werden, besteht im Panamakanal für einen Fahrtensegler die Herausforderung darin, beim Ein- und Ausfahren in die Schleusenkammer mit dem Schraubenwasser der vorausfahrenden Frachter klarzukommen.