Sturm «Gloria» brachte Rekordwellen

Die Bilder gingen um die Welt: Gloria brachte Wind in Orkanstärke, sintflutartigen Regen und über dreizehn Meter hohe Wellen ins westliche Mittelmeer – eine meteorologische Einordnung.

Mit rund 13,5 Metern wurden vor Valencia die höchsten je im Mittelmeer registrierten Wellen gemessen. Windgeschwindigkeiten von über 100 Kilometern pro Stunde fegten über die spanische Küste. Mindestens ein Dutzend Menschen ver­loren ihr Leben, die Schäden in den Häfen waren massiv: Das Sturmtief Gloria hinterliess Ende Januar ein Bild der Verwüstung entlang der spanischen Mittelmeerküste und insbesondere auf den Balearen.

Entstehung des Sturms
Im Frühling und Sommer verirren sich kaum je Tiefdruckgebiete vom Atlantik her in den Mittelmeerraum. Ganz anders sieht dies jedoch im Herbst und Winter aus. Die Grenze ­zwischen subtropischer, warmer Luft im Süden und polarer, kalter Luft im Norden verschiebt sich im Jahresverlauf mit dem Sonnenstand von Norden nach Süden. An dieser Reibungszone zwischen warmer und kalter Luft, der sogenannten polaren Frontalzone, entstehen die meisten Tiefdruckgebiete. «Gloria» schob sich nach seiner Entstehung über dem Atlantik in Richtung westliches Mittelmeer. Dort blieb das Tiefdruckgebiet über mehrere Tage. Das mit 15 Grad relativ warme Wasser des Mittelmeers sorgte währenddessen kontinuierlich für eine Verstärkung des Sturms und in der Folge für heftige Niederschläge. Auf der Bodendruckkarte ist gleichzeitig der Aufbau eines kräftigen Hochdruckgebiets über Mitteleuropa er­kennbar. Der grosse Druckunterschied von beinahe 40 hPa zwischen diesem Hochdruckgebiet und dem Tief Gloria generierte stürmischen Wind aus östlichen Richtungen an der spanischen Mittelmeerküste und auf den Balearen. Ab Wochen­mitte flaute der Sturm langsam ab, es blieb jedoch bis zur Folgewoche regnerisch.