Ein hartes Stück Arbeit

Tom und Anisia Baumann sind seit Sommer 2017 auf ihrer «Vagabond» unterwegs. Sehr eindrücklich für die beiden war der herausfordernde Transatlantik-Törn von Lanzarote zu den Kleinen Antillen am Anfang ihrer Reise.

Beim Lossegeln ab Lanzarote am 10. Januar 2018 haben wir vorerst eher schwache Winde. Es ist ein zähes Vorankommen. Doch dann, nach fünf Tagen, erreicht uns der erste Sturm aus Osten: 36 Stunden lang weht es mit 40 bis 50 Knoten – ­leider nicht aus der für uns idealen Richtung. Nur unter Sturmfock driften wir deshalb nach Westen ab, dümpeln quasi auf der Stelle. Danach erbarmt sich Neptun und beschert uns ein paar Tage mit 20 bis 25 Knoten NE-Wind. Endlich kommen wir etwas in Richtung Süden voran! Die gewaltige Kreuzsee macht uns jedoch zu schaffen. Das Leben über und unter Deck besteht aus lauter Balanceakts. Zudem fordert die Seekrankheit ­Anisia immer wieder heftig heraus. Aber mental und physisch ist sie unglaublich stark! Deswegen können wir uns trotzdem über 24 Stunden alle drei Stunden ablösen und machen das nicht wie gewöhnlich nur in der Nacht, sondern auch tagsüber. Jede freie Minute wird genutzt, um Kräfte zu sparen. Denn der Trip von Lanzarote nach Martinique ist mit 3000 Seemeilen lang. Irgendwann, immer noch in der ersten Hälfte des Törns, ­haben wir dann einen weiteren, etwas schwächeren Sturm zu ­bewältigen. Einzig mit der Sturmfock machen wir trotzdem bis zu sechs Knoten Speed. Diesmal sogar einigermassen in die richtige Richtung.