Ganz oben auf dem Podest

Was mit einem langen, harten Lockdown in Frankreich begann, endete mit zwei Siegen bei prestigeträchtigen Events: Die Saison des Roesti Sailing Teams war eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Das Roesti Sailing Team segelt auf einer Erfolgswelle: Zuerst stellten Valentin Gautier und Simon Koster mit Justine ­Mettraux an Bord einen neuen Rekord um die Britischen ­Inseln auf, danach gewannen die beiden Schweizer das Normandy Channel Race. Letzteres war die einzige Class40-Regatta der Saison 2020 – deswegen war die ganze starke Konkurrenz am Start. «Wir konnten uns direkt mit den Besten messen – und zwar bei den unterschiedlichsten Wind- und Meerbedingungen» so Koster. Im Vorfeld der Regatta hatte die Wettervorhersage harte Tage prophezeit. Das Normandy Channel Race verlangte schliesslich von den Teilnehmenden tatsächlich alles ab: «Die Regatta geniesst schon lange den Ruf, eine grosse Herausforderung zu sein. Wir können das nun bestätigen, es gab extrem schwierige Momente!» erzählt Valentin Gautier und spricht damit die 35 Knoten an, die ­zeitweise gegen die «Banque du Léman» peitschten. Simon Koster kämpfte mit Seekrankheit: «Nach vier Tagen praktisch ohne Wind und dann der heftige Wetterwechsel mit den stärksten Tiden des Jahres – das war etwas zu viel für ­meinen Magen. Ich schaffte es aber trotzdem, an Bord noch zu ­funktionieren und ständig Flüssigkeit zu mir zu nehmen, um nicht zu viel Energie zu verlieren.» Und auch Valentin ­Gautier spürte den Wind und die Wellen im Magen: «Achtern gab es ein kleines Dieselleck, um das ich mich kümmern musste. ­Danach merkte ich die Turbulenzen draussen auf dem Meer auch in meinem Körper. Aber ich litt zum Glück nicht allzu sehr darunter», sagt der Genfer.