Der schwierige Weg zum Ziel

Zur Stunde finden zwei Segelregatten rund um die Welt statt: das Volvo Ocean Race und das Barcelona World Race. Bei beiden zeigt sich einmal mehr, dass die beste Route vom Start- in den Zielhafen meist nicht der geografisch kürzeste Weg ist. Bei der Kurswahl gilt es viele Faktoren zu berücksichtigen – eine Entscheidung mit Auswirkungen.

Auf Seekarten, digitalen und gedruckten, gibt es nichts Einfacheres als zwei Punkte mit einer Geraden zu verbinden, den Kurswinkel abzulesen und loszusegeln. Weil die Erde aber gekrümmt ist, ist die vermeintliche Gerade in der Realität eine krumme Sache: eine sogenannte Loxodrome. Segelschüler werden sich erinnern… Diese Loxodrome wird jedoch auf den heute gebräuchlichen Karten aufgrund der Mercatorprojektion eben als Gerade dargestellt. Doch lassen wir die Frage aussen vor, ob man auf einer Orthodrome, der effektiv gerade laufenden Linie, segelt oder der eigentlich schief laufenden Loxodrome. Wer jedoch an Hochseeregatten ausschliesslich der Loxodrome – dem eigentlich kürzesten Weg – folgt, wird wahrscheinlich nie auf dem Podest stehen. Und dies aus mehreren Gründen. Mal abgesehen von der Frage, ob sich der angezeigte Kurs bei der gerade vorherrschenden Windrichtung überhaupt segeln liesse, verlangt etwas ganz anderes uneingeschränkte Aufmerksamkeit: die Wetterlage.