Die Zusatzschlaufe genutzt

In rund sieben Monaten beginnen die um ein Jahr verschobenen Olympischen Sommerspiele in Tokio. Wer alles zur Schweizer Delegation gehören wird, steht noch nicht fest. Teamchef Tom Reulein ist überzeugt, dass die zusätzliche Vorbereitungszeit von «seinen» Athletinnen und Athleten gut genutzt wurde.

«Wenn ich schaue, wo und mit wem unsere Teams aktuell ­trainieren, dann bin ich stolz auf die Entwicklung der letzten Jahre», sagt Tom Reulein. Und nennt als Beispiel die beiden 470-Segler Kilian Wagen und Grégoire Siegwart. Sie ­trainierten im Spätherbst vor Trappani (Sizilien) – unter anderen ­zusammen mit Luke Patience / Chris Grube (GBR). Patience gewann bei den Olympischen Spielen in London die Silbermedaille, in
Rio wurde er Fünfter. Aber auch die anderen Teams sind zu ­willkommenen Sparring-Partnern geworden. «Die ­Arbeit der letzten Jahre zahlt sich aus», stellt der Teamchef des Swiss Sailing Teams erfreut fest. Ohne dabei den Fokus zu ver­lieren: «Wir wissen, dass es noch ein weiter Weg ist, bis zu einer ­olympischen Segelmedaille!»
Der Corona-Sommer hat nicht nur eine Verschiebung der Spiele bewirkt – sie sollen im Sommer 2021 weiterhin unter dem ­Namen «Tokio 2020» ausgetragen werden – sondern hat auch den ganzen Selektionsprozess durcheinandergebracht. Gesetzt sind der Windsurfer Mateo Sanz Lanz (RS:X), der Dank eines hervorragenden 6. Schlussrangs Ende August 2019 beim ­Testevent im Olympiarevier von Enoshima als erster ­Schweizer Segler die von Swiss Olympic vorgegebenen Selektions­kriterien erfüllte, sowie Sébastien Schneiter / Lucien Cujean (49er). ­
Ihnen gelang bei der WM Anfang Jahr in Geelong (AUS) mit Rang 12 eine Punktlandung für das neben dem Nationenplatz geforderte Bestätigungsresultat. Für Tom Reulein zeigen ­Schneiter / Cujean exemplarisch, wie die Kombination von gezielter Förderung und konsequenter Arbeit ein Team ­weiterbringt: Für Rio 2016 wurden die beiden noch unter der Newcomer-Regel, also ohne Bestätigungsresultat, selektioniert. Vier Jahre später und nach einem Coachwechsel zum ­erfahrenen, erfolgreichen Neuseeländer Jim Maloney gehören Schneiter/Cujean zur erweiterten Weltspitze.